Entscheidung Nr. 2018-773 DC vom 20. Dezember 2018
DER VERFASSUNGSRAT WURDE gemäß der Voraussetzungen des Artikels 61 Absatz 2 der Verfassung am 21. November 2018 unter der Nr. 2018-733 DC in Bezug auf das Gesetz über die Manipulation von Informationen durch folgende Senatoren ANGERUFEN: die Herren Bruno RETAILLEAU, Serge BABARY, Philippe BAS, Jérôme BASCHER, Arnaud BAZIN, die Damen Martine BERTHET, Anne-Marie BERTRAND, die Herren Jean BIZET, François BONHOMME, Bernard BONNE, Gilbert BOUCHET, Frau Céline BOULAY-ESPÉRONNIER, die Herren Yves BOULOUX, Jean-Marc BOYER, Max BRISSON, Frau Marie-Thérèse BRUGUIÈRE, die Herren François-Noël BUFFET, François CALVET, Christian CAMBON, Frau Agnès CANAYER, Herrn Jean-Noël CARDOUX, Frau Anne CHAIN-LARCHÉ, die Herren Patrick CHAIZE, Pierre CHARON, Alain CHATILLON, Frau Marie- Christine CHAUVIN, Herrn Guillaume CHEVROLLIER, Frau Marta de CIDRAC, die Herren Pierre CUYPERS, Philippe DALLIER, René DANESI, Frau Laure DARCOS, die Herren Mathieu DARNAUD, Marc-Philippe DAUBRESSE, Frau Annie DELMONT-KOROPOULIS, Herrn Gérard DÉRIOT, die Damen Catherine DEROCHE, Jacky DEROMEDI, Chantal DESEYNE, Catherine DI FOLCO, die Herren Philippe DOMINATI, Alain DUFAUT, Laurent DUPLOMB, Frau Nicole DURANTON, Herrn Jean-Paul ÉMORINE, Frau Dominique ESTROSI-SASSONE, die Herren Michel FORISSIER, Bernard FOURNIER, Christophe-André FRASSA, die Damen Joëlle GARRIAUD-MAYLAM, Frédérique GERBAUD, die Herren Jordi GINESTA, Jean-Pierre GRAND, Daniel GREMILLET, François GROSDIDIER, Frau Pascale GRUNY, die Herren Charles GUENÉ, Jean-Raymond HUGONET, Benoît HURÉ, Jean-François HUSSON, die Damen Corinne IMBERT, Muriel JOURDA, die Herren Guy-Dominique KENNEL, Marc LAMÉNIE, die Damen Élisabeth LAMURE, Florence LASSARADE, Herrn Daniel LAURENT, Frau Christine LAVARDE, die Herren Antoine LEFÈVRE, Dominique de LEGGE, Ronan LE GLEUT, Jean-Pierre LELEUX, Henri LEROY, Frau Vivette LOPEZ, Herrn Michel MAGRAS, Frau Viviane MALET, die Herren Didier MANDELLI, Jean-François MAYET, Frau Marie MERCIER, Herrn Sébastien MEURANT, Frau Brigitte MICOULEAU, Herrn Alain MILON, Frau Patricia MORHET-RICHAUD, die Herren Philippe MOUILLER, Louis-Jean de NICOLAY, Claude NOUGEIN, Olivier PACCAUD, Philippe PAUL, Philippe PEMEZEC, Stéphane PIEDNOIR, Jackie PIERRE, François PILLET, Rémy POINTEREAU, Ladislas PONIATOWSKI, Frau Sophie PRIMAS, Herrn Christophe PRIOU, die Damen Catherine PROCACCIA, Frédérique PUISSAT, Isabelle RAIMOND-PAVERO, die Herren Michel RAISON, Jean-François RAPIN, Frau Évelyne RENAUD-GARABEDIAN, die Herren Charles REVET, Hugues SAURY, Michel SAVIN, Alain SCHMITZ, Vincent SEGOUIN, Bruno SIDO, Jean SOL, die Damen Claudine THOMAS, Catherine TROENDLÉ, die Herren Michel VASPART, Jean-Pierre VOGEL, Frau Annick BILLON, die Herren Vincent CAPO-CANELLAS, Alain CAZABONNE, Olivier CIGOLOTTI, Vincent DELAHAYE, Yves DÉTRAIGNE, die Damen Catherine FOURNIER, Françoise GATEL, Sylvie GOY-CHAVENT, Jocelyne GUIDEZ, die Herren Olivier HENNO, Loïc HERVÉ, Jean-Marie JANSSENS, Frau Sophie JOISSAINS, die Herren Claude KERN, Laurent LAFON, Michel LAUGIER, Frau Valérie LÉTARD, die Herren Jean-François LONGEOT, Pierre LOUAULT, Jean-Claude LUCHE, Hervé MARSEILLE, Jean-Marie MIZZON, Jean-Pierre MOGA, Frau Catherine MORIN-DESAILLY, Herrn Jean-Paul PRINCE, die Damen Sonia de la PROVÔTÉ, Nadia SOLLOGOUB, Dominique VÉRIEN und Sylvie VERMEILLET.
Der Verfassungsrat wurde ebenfalls am 29. November 2018 durch die folgenden Abgeordneten angerufen: Frau Valérie RABAULT, die Herren Jean-Luc MÉLENCHON, André CHASSAIGNE, Joël AVIRAGNET, die Damen Éricka BAREIGTS, Marie-Noëlle BATTISTEL, Gisèle BIÉMOURET, die Herren Christophe BOUILLON, Jean-Louis BRICOUT, Luc CARVOUNAS, Alain DAVID, Frau Laurence DUMONT, die Herren Olivier FAURE, Guillaume GAROT, David HABIB, Christian HUTIN, Régis JUANICO, Frau Marietta KARAMANLI, die Herren Jérôme LAMBERT, Serge LETCHIMY, die Damen Josette MANIN, George PAU- LANGEVIN, Christine PIRES BEAUNE, die Herren Dominique POTIER, Joaquim PUEYO, Hervé SAULIGNAC, die Damen Sylvie TOLMONT, Cécile UNTERMAIER, Hélène VAINQUEUR-CHRISTOPHE, Herrn Boris VALLAUD, die Damen Michèle VICTORY, Clémentine AUTAIN, die Herren Ugo BERNALICIS, Éric COQUEREL, Alexis CORBIÈRE, Frau Caroline FIAT, die Herren Bastien LACHAUD, Michel LARIVE, die Damen Danièle OBONO, Mathilde PANOT, die Herren Loïc PRUD'HOMME, Adrien QUATENNENS, Jean-Hugues RATENON, die Damen Muriel RESSIGUIER, Sabine RUBIN, Herrn François RUFFIN, Frau Bénédicte TAURINE, Herrn Alain BRUNEEL, Frau Marie-George BUFFET, die Herren Pierre DHARRÉVILLE, Jean-Paul DUFRÈGNE, Frau Elsa FAUCILLON, die Herren Sébastien JUMEL, Jean-Paul LECOQ, Stéphane PEU, Fabien ROUSSEL, Hubert WULFRANC, die Damen Manuéla KÉCLARD-MONDÉSIR, Huguette BELLO, die Herren Moetaï BROTHERSON, Jean-Philippe NILOR und Gabriel SERVILLE.
Er wurde auch am 30. November 2018 durch die folgenden Senatoren angerufen: die Herren Patrick KANNER, Maurice ANTISTE, Frau Viviane ARTIGALAS, die Herren David ASSOULINE, Claude BÉRIT-DÉBAT, Joël BIGOT, Jacques BIGOT, die Damen Maryvonne BLONDIN, Nicole BONNEFOY, die Herren Yannick BOTREL, Martial BOURQUIN, Michel BOUTANT, Henri CABANEL, Thierry CARCENAC, die Damen Catherine CONCONNE, Hélène CONWAY-MOURET, die Herren Roland COURTEAU, Michel DAGBERT, Yves DAUDIGNY, Marc DAUNIS, Frau Marie-Pierre de LA GONTRIE, die Herren Jérôme DURAIN, Alain DURAN, Vincent ÉBLÉ, Frau Frédérique ESPAGNAC, Herrn Rémi FÉRAUD, Frau Corinne FÉRET, Herrn Jean-Luc FICHET, die Damen Martine FILLEUL, Nadine GRELET-CERTENAIS, Annie GUILLEMOT, Laurence HARRIBEY, die Herren Jean-Michel HOULLEGATTE, Xavier IACOVELLI, Olivier JACQUIN, Éric JEANSANNETAS, Patrice JOLY, Bernard JOMIER, Frau Gisèle JOURDA, die Herren Éric KERROUCHE, Bernard LALANDE, Jean-Yves LECONTE, Frau Claudine LEPAGE, Herrn Jean-Jacques LOZACH, Frau Monique LUBIN, die Herren Victorin LUREL, Philippe MADRELLE, Jacques-Bernard MAGNER, Christian MANABLE, Didier MARIE, Rachel MAZUIR, die Damen Michelle MEUNIER, Marie-Pierre MONIER, Marie-Françoise PÉROL-DUMONT, Angèle PRÉVILLE, Herrn Claude RAYNAL, Frau Sylvie ROBERT, Herrn Gilbert ROGER, Frau Laurence ROSSIGNOL, die Herren Jean-Pierre SUEUR, Simon SUTOUR, Frau Sophie TAILLÉ-POLIAN, die Herren Rachid TEMAL, Jean-Claude TISSOT, Frau Nelly TOCQUEVILLE, die Herren Jean-Marc TODESCHINI, Jean-Louis TOURENNE, André VALLINI, Frau Sabine VAN HEGHE und Herrn Yannick VAUGRENARD.
In Anbetracht der folgenden Texte:
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die Verfassung;
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die Verordnung Nr. 58-1067 vom 7. November 1958 als Organgesetz über den Verfassungsrat;
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das Organgesetz über die Manipulation von Informationen, welches vom Parlament am 20. November 2018 endgültig verabschiedet wurde, in Verbindung mit der Entscheidung Nr. 2018-774 DC des Verfassungsrates vom 20. Dezember 2018;
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das Handelsgesetzbuch;
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das Wahlgesetzbuch;
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das Gesetzbuch über die Beziehungen zwischen Öffentlichkeit und Verwaltung;
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das Gesetz Nr. 86-1067 vom 30. September 1986 über die Kommunikationsfreiheit;
In Anbetracht der Stellungnahme der Regierung, die am 13. Dezember 2018 eingegangen ist;
Und nach Anhörung des Berichterstatters;
BEGRÜNDET DER VERFASSUNGSRAT SEINE ENTSCHEIDUNG WIE FOLGT:
- Die antragstellenden Abgeordneten und Senatoren legen dem Verfassungsrat das Gesetz über die Bekämpfung der Manipulation von Informationen vor. Sie beanstanden Artikel 1 des Gesetzes. Die Abgeordneten und Senatoren, die die dritte Anrufung des Rates verfasst haben, beanstanden gleichfalls die Artikel 5, 6 und 8 sowie gewisse Bestimmungen des Artikels 10. Die Abgeordneten beanstanden ebenfalls Artikel 11.
- Zu Artikel 1:
- Artikel 1 fügt in das Wahlgesetzbuch die drei Artikel L. 112, L. 163-1 und L. 163-2 ein, welche bei Parlaments-, Senats-, Europawahlen, Volksabstimmungen sowie gemäß obengenanntem Organgesetz bezüglich der Manipulation von Informationen bei der Präsidentschaftswahl zum Tragen kommen. Artikel L. 163-1 erlegt Betreibern von Online-Plattformen während der drei Monate vor solchen Abstimmungen Transparenzpflichten bezüglich der Werbung mit „Informationsinhalten im Zusammenhang mit einer Debatte von allgemeinem Interesse“ auf. Artikel L. 112 beinhaltet Sanktionen für die Missachtung dieser Pflichten. Artikel L. 163-2 führt ein Eilverfahren ein, das während dieses Zeitraums ermöglicht, die Einstellung der Verbreitung von falschen Informationen über Kommunikationsdienste an die Öffentlichkeit im Internet zu erlangen, wenn sie dazu geeignet sind, den ordnungsgemäßen Ablauf der Wahlen zu beeinträchtigen.
In Bezug auf Artikel L. 112 und L. 163-2 des Wahlgesetzbuches:
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Die Senatoren, die die erste Anrufung verfasst haben, kritisieren an diesen Bestimmungen, dass diese den Grundsatz der Gesetzmäßigkeit im Zusammenhang mit Straftaten und Strafen missachten, da der Begriff der „Informationsinhalte im Zusammenhang mit einer Debatte von allgemeinem Interesse“, der das Ausmaß der Pflicht festlegt, deren Nichterfüllung sanktioniert wird, nicht ausreichend bestimmt ist. Aufgrund des weiten Auslegungsbereichs dieses Begriffs ergibt sich aus der den Online-Plattformbetreibern auferlegten Transparenzpflicht ebenfalls eine verfassungswidrige Beeinträchtigung der Unternehmensfreiheit.
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Artikel 8 der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 verfügt: „Das Gesetz darf nur Strafen festlegen, die unbedingt und offenbar notwendig sind, und niemand darf anders als aufgrund eines Gesetzes bestraft werden, das vor Begehung der Straftat beschlossen, verkündet und rechtmäßig angewandt wurde“. Laut Artikel 34 der Verfassung: „Das Gesetz bestimmt die Regeln für [...] die Festlegung der Verbrechen und Vergehen sowie die darauf stehenden Strafen“. Der Gesetzgeber entnimmt aus Artikel 34 der Verfassung, sowie aus dem Grundsatz der Gesetzmäßigkeit im Zusammenhang mit Straftaten und Strafen, der sich aus Artikel 8 der Erklärung von 1789 ergibt, die Pflicht, selbst den Anwendungsbereich des Strafgesetzes festzulegen und die Verbrechen und Vergehen in ausreichend klaren und deutlichen Wortlauten zu definieren, um eine willkürliche Auslegung auszuschließen.
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Es steht dem Gesetzgeber frei, der Unternehmensfreiheit, die sich aus Artikel 4 der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 ergibt, Beschränkungen aufzuerlegen, die mit verfassungsrechtlichen Anforderungen verbunden oder durch das Allgemeininteresse gerechtfertigt sind, sofern dies nicht zu unverhältnismäßigen Beeinträchtigungen hinsichtlich des verfolgten Ziels führt.
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In Artikel L. 163-1 werden Online-Plattformbetreiber, deren Aktivität auf dem französischen Staatsgebiet eine festgelegte Mindestanzahl an Verbindungen übersteigt, dazu verpflichtet, dem Benutzer wahrheitsgetreue, eindeutige und transparente Informationen über bestimmte Elemente bereitzustellen. Diese Informationen müssen einerseits die Identität von natürlichen oder juristischen Personen, die an diese Plattform Zahlungen als Gegenleistung zur Werbung mit Informationsinhalten im Zusammenhang mit einer Debatte von allgemeinem Interesse tätigen, andererseits die Höhe dieser Vergütungen, sofern diese einen per Dekret festgelegten Mindestbetrag überschreiten, und zuletzt die Verwendung personenbezogener Daten der Nutzer im Rahmen dieser Werbung umfassen. Diese Informationen werden insbesondere in einem Register zusammengefasst, das der Öffentlichkeit zugänglich ist und regelmäßig während des Betrachtungszeitraums aktualisiert wird.
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Artikel L. 112 bestraft die Verletzung dieser Bestimmungen insbesondere mit einer Gefängnisstrafe von einem Jahr und einer Geldbuße von 75.000,- EUR.
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Zum Ersten gelten diese den Betreibern von Online-Plattformen auferlegten Pflichten nur während eines Zeitraums von drei Monaten vor dem ersten Tag des Monats der allgemeinen Wahlen oder einer Volksabstimmung und bis zum Datum der Wahl, und nur hinsichtlich des allgemeinen Interesses an der fundierten Information des Bürgers während des Wahlkampfes sowie hinsichtlich des ordnungsgemäßen Ablaufs der Wahlen. Daraus ergibt sich, dass es sich bei den Informationsinhalten mit Bezug zu einer Debatte von allgemeinem Interesse, auf die sich die beanstandeten Bestimmungen beziehen, um Inhalte handelt, die eine Verbindung zur Wahlkampagne aufweisen. Die Bezugnahme auf diesen Begriff missachtet daher nicht den Grundsatz der Gesetzmäßigkeit in Zusammenhang mit Straftaten und Strafen.
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Zum Zweiten beschränkt sich die den Online-Plattformbetreibern auferlegte Pflicht auf den Zeitraum der Wahlkampagne und betrifft nur diejenigen, deren Aktivität ein gewisses Mindestvolumen überschreitet. Sie beschränkt sich darauf, diese dazu zu verpflichten, wahrheitsgetreue, klare und transparente Informationen über Personen bereitzustellen, für die sie gegen Vergütung bestimmte Informationsinhalte mit Bezug zur Wahlkampagne beworben haben. Sie zielt darauf ab, den Bürgern Mittel an die Hand zu geben, um den Wert oder die Bedeutung der so beworbenen Informationen einzuschätzen und trägt gleichzeitig zur Klarheit der Wahldebatte bei. Da das Allgemeininteresse als Zweck verfolgt wird, und da die den Betreibern der Online-Plattformen auferlegten Pflichten begrenzten Umfangs sind, stellen die beanstandeten Bestimmungen keine unverhältnismäßige Beeinträchtigung der Unternehmensfreiheit dar.
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Aus den vorstehenden Ausführungen folgt, dass die Artikel L. 112 und L. 163-1 des Wahlgesetzbuches, die keinerlei sonstige verfassungsrechtliche Anforderung missachten, verfassungskonform sind.
In Bezug auf Artikel L. 163-2 des Wahlgesetzbuches:
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Die antragstellenden Senatoren und Abgeordneten sind der Auffassung, dass diese Bestimmungen eine nicht notwendige Beeinträchtigung des Rechts auf freie Meinungsäußerung darstellen, da bereits mehrere Rechtsvorschriften das Erreichen des vom Gesetzgeber verfolgten Zwecks ermöglichen. Ihrer Ansicht nach wäre diese Beeinträchtigung darüber hinaus nicht angemessen, da sie die Gefahr einer Instrumentalisierung dieser Vorgehensweise birgt, wie auch die Schwierigkeit für einen Richter, binnen achtundvierzig Stunden ein Urteil zu fällen und über die Gefahr einer Verfälschung des ordnungsgemäßen Ablaufs der Wahlen zu entscheiden, die bis dato noch nicht erfolgt ist. Diese Beeinträchtigung wäre außerdem unverhältnismäßig aufgrund der besonderen Bedeutung des Rechts der freien Meinungsäußerung in der politischen Debatte und den Wahlkampagnen. Die Senatoren, die die erste Anrufung verfasst haben, betonen, dass die beanstandeten Bestimmungen zu einer Beschränkung der Verbreitung von Meinungen führen könnten, deren Wirkung auf die Abstimmung unbestimmt ist, oder bei denen nicht nachzuweisen ist, dass sie vorsätzlich den ordnungsgemäßen Ablauf der Wahlen schaden wollen. Gemeinsam mit den antragstellenden Abgeordneten machen sie geltend, dass aufgrund der Ungenauigkeit der vom Gesetzgeber gewählten Kriterien parodistische oder einfach missverständliche oder fehlerhafte Aussagen Gegenstand dieses Eilverfahrens werden könnten, ohne jedoch Falschmeldungen darzustellen.
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Die Senatoren, die die erste Anrufung verfasst haben, sind der Ansicht, dass der Gesetzgeber seinen Zuständigkeitsbereich missachtet hat, indem er keinerlei Maßnahmen bestimmt hat, die vom Richter im Eilverfahren zur Beendigung der Verbreitung der streitgegenständlichen Aussagen getroffen werden können. Gleiches gilt, gemäß der Senatoren, die die dritte Anrufung verfasst haben, wobei die antragstellenden Abgeordneten dieser Ansicht folgen, aufgrund der Ungenauigkeit der gewählten Kriterien zur Definition von Falschmeldungen und der Beeinträchtigung des ordnungsgemäßen Ablaufs der Wahlen.
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Schließlich sind die antragstellenden Abgeordneten der Ansicht, dass das Eilverfahren die Verteidigungsrechte und das Recht auf ein faires Verfahren missachtet. Die Senatoren, die die dritte Anrufung verfasst haben, machen geltend, dass die dem Richter im Eilverfahren und dem Berufungsgericht eingeräumte Entscheidungsfrist von achtundvierzig Stunden gegen den Grundsatz der geordneten Rechtspflege, welcher Verfassungsrang genießt, sowie gegen den Grundsatz der verfassungsrechtlichen Gewährleistung verstößt.
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Artikel 11 der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 verfügt: „Die freie Äußerung von Gedanken und Meinungen ist eines der kostbarsten Menschenrechte: Jeder Bürger kann also frei reden, schreiben und drucken, vorbehaltlich seiner Haftung für den Missbrauch dieser Freiheit in den durch das Gesetz bestimmten Fällen“. Artikel 34 der Verfassung verfügt: „Das Gesetz bestimmt die Regeln für ... die staatsbürgerlichen Rechte und die den Staatsbürgern zur Ausübung ihrer Grundrechte gewährten verfassungsrechtlichen Garantien“. Auf dieser Grundlage steht es dem Gesetzgeber frei, Rechtsvorschriften bezüglich der Ausübung der Rechte der freien Meinungsäußerung sowie der Freiheit, zu sprechen, zu schreiben und zu drucken, zu erlassen. Es steht ihm außerdem auf dieser Grundlage frei, Bestimmungen einzuführen, die darauf abzielen, den Missbrauch der Ausübung der freien Meinungs- und Informationsfreiheit zu unterbinden, der gegen die öffentliche Ordnung und die Rechte Dritter verstößt.
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Allerdings ist die Meinungs- und Informationsfreiheit umso wertvoller, als deren Ausübung eine Voraussetzung der Demokratie und eine der Garantien für die Einhaltung anderer Rechte und Freiheiten ist. Aufgrund des aktuellen Entwicklungsstands von Kommunikationsmitteln gilt dies insbesondere für deren Ausübung über öffentliche Online-Kommunikationsdienste, unter Berücksichtigung der allgemeinen Weiterentwicklung dieser Dienste sowie deren Bedeutung für die Beteiligung am demokratischen Leben und der Ideen- und Meinungsäußerung. Daraus folgt, dass die Beeinträchtigungen der Ausübung dieser Freiheit notwendig, angemessen und verhältnismäßig zum verfolgten Zweck sein müssen.
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Artikel 3, Absatz 3 der Verfassung verfügt: „Die Wahl kann unmittelbar oder mittelbar unter den in der Verfassung vorgesehenen Bedingungen erfolgen. Sie ist immer allgemein, gleich und geheim“. Hieraus ergibt sich der Grundsatz des ordnungsgemäßen Ablaufs der Wahlen.
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Es ist Sache des Gesetzgebers, den Verfassungsgrundsatz des ordnungsgemäßen Ablaufs der Wahlen mit der verfassungsrechtlichen Meinungs- und Informationsfreiheit in Einklang zu bringen.
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Zum Ersten wollte der Gesetzgeber durch die Schaffung eines Eilverfahrens zur Beendigung der Verbreitung bestimmter Falschmeldungen, die den ordnungsgemäßen Ablauf der Wahlen beeinträchtigen können, gegen die Gefahr ankämpfen, dass die Bürger durch die massive Verbreitung der Information über öffentliche Online-Kommunikationsdienste in der Ausübung ihres Wahlrechts getäuscht oder manipuliert werden. Er wollte so die Eindeutigkeit der Wahldebatte und die Einhaltung des Grundsatzes des ordnungsgemäßen Ablaufs der Wahlen sicherstellen.
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Zum Zweiten hat der Gesetzgeber die Anwendung dieses Verfahrens auf den Zeitraum der Wahlkampagne beschränkt, der drei Monate vor dem ersten Tag des Monats der allgemeinen Wahlen oder einem Volksentscheid vorausgeht, beginnt und am Datum des Wahlgangs, mit dem sie abgeschlossen sind, endet.
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Zum Dritten bezieht sich das Eilverfahren nur auf die Inhalte, die über öffentliche Online-Kommunikationsdienste veröffentlicht werden. Diese Dienste bieten sich jedoch aufgrund ihrer Vielfältigkeit und der spezifischen Verbreitungsmodalitäten ihrer Inhalte viel leichter für massive und koordinierte Manipulationen an.
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Zum Vierten hat der Gesetzgeber streng die Informationen eingegrenzt, die Gegenstand des beanstandeten Eilverfahrens sein können. Einerseits kann dieses Verfahren nur auf ungenaue oder irreführende Behauptungen oder Unterstellungen eines Umstandes abzielen, der geeignet ist, den ordnungsgemäßen Ablauf der bevorstehenden Wahlen zu beeinträchtigen. Diese Behauptungen oder Unterstellungen umfassen weder Meinungen noch Parodien, teilweise Ungenauigkeiten oder einfache Übertreibungen. Es handelt sich um diejenigen, bei denen es auf objektive Art möglich ist, deren Unwahrhaftigkeit nachzuweisen. Andererseits kann die Verbreitung solcher Behauptungen oder Unterstellungen nur dann betroffen sein, wenn sie drei kumulative Bedingungen erfüllt: sie muss unnatürlich oder automatisiert, massiv und vorsätzlich sein.
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Allerdings hat die Meinungsfreiheit eine besondere Bedeutung in der politischen Debatte sowie im Verlauf der Wahlkampagnen. Sie gewährleistet gleichzeitig die Information des Einzelnen sowie den Schutz aller Meinungen, schützt aber auch vor den Folgen von einem Missbrauch auf der Grundlage ihrer selbst, indem sie es ermöglicht, darauf zu antworten und einen solchen Missbrauch anzuprangern.
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Daher, und unter Berücksichtigung der Folgen eines Verfahrens, das eine Einstellung der Verbreitung bestimmter Informationsinhalte zur Folge haben kann, können die betroffenen Behauptungen oder Anschuldigungen nur dann eine solche Maßnahme rechtfertigen, ohne die Meinungs- und Informationsfreiheit zu beeinträchtigen, wenn es offensichtlich ist, dass sie unwahr oder irreführend sind. Das Gleiche gilt für die Gefahr der Beeinträchtigung des ordnungsgemäßen Ablaufs der Wahlen, die ebenfalls offensichtlich sein muss.
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Zum Fünften, insofern die Antragsteller die Gefahr einer Instrumentalisierung des Verfahrens beanstanden, so kann eine solche reine Eventualität nicht ausreichen, um dessen Verfassungswidrigkeit zu begründen.
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Indem abschließend dem Richter im Eilverfahren ermöglicht wird, jegliche verhältnismäßigen und notwendigen Maßnahmen vorzuschreiben, um die Verbreitung fehlerhafter Inhalte zu beenden, hat der Gesetzgeber ihm auferlegt, solche Maßnahmen vorzunehmen, die so wenig wie möglich die Meinungs- und Informationsfreiheit beeinträchtigen.
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Als Ergebnis dieser Ausführungen, und unter dem im obenstehenden Absatz 23 dargelegten Vorbehalt, unterliegt Artikel L. 163-2 des Wahlgesetzbuches nicht der Kompetenzunterschreitung, und beeinträchtigt nicht die Meinungs- und Informationsfreiheit über das Maß des Notwendigen, Angemessenen und Verhältnismäßigen hinaus. Er missachtet außerdem weder die Verteidigungsrechte, das Recht auf ein faires Verfahren, den Grundsatz des geordneten Rechtschutzes, welcher Verfassungsrang genießt, den Grundsatz der verfassungsrechtlichen Gewährleistung, noch jegliche sonstige verfassungsrechtliche Anforderungen. Unter besagten Vorbehalten ist er verfassungskonform.
- Zu Artikel 5:
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Artikel 5 ergänzt zwei Absätze von Abschnitt I des Artikels 33-1 des oben zitierten Gesetzes vom 30. September 1986.
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Der vorletzte Absatz des so ergänzten Abschnitts I erlaubt es dem Medienaufsichtsrat, den Abschluss eines Übereinkommens abzulehnen, das auf die Ausstrahlung eines Radio- oder Fernsehdienstes abzielt, welcher nicht die von diesem Rat zugeteilte Frequenzen verwendet, falls die Ausstrahlung dieses Dienstes eine ernste Gefahr einer Verletzung der Menschenwürde, der Freiheit und des Eigentums, des Pluralismus im Ausdruck von Denk- und Meinungsrichtungen, des Kinder- und Jugendschutzes, der öffentlichen Ordnung, sowie der Erfordernisse der Landesverteidigung oder der grundlegenden Interessen des Staates, insbesondere der ordnungsgemäßen Funktionsweise seiner Institutionen darstellt. Das gleiche gilt, wenn die Ausstrahlung besagten Dienstes schon von seiner Natur her eine Verletzung der geltenden Gesetze darstellen würde.
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Im letzten Absatz des so ergänzten Abschnitts I des Artikels 33-1 wird festgelegt, dass der Rat, wenn der Abschluss eines Übereinkommens von einer juristischen Person beantragt wird, die von einem ausländischen Staat im Sinne von Artikel L. 233-3 des Handelsgesetzbuchs kontrolliert wird, oder die sich unter dem Einfluss dieses Staates befindet, in seiner Beurteilung des Antrags die Inhalte berücksichtigen kann, die der Antragsteller, dessen Tochtergesellschaften, die ihn kontrollierende juristische Person oder dessen Tochtergesellschaften über andere öffentliche Online-Kommunikationsdienste anbieten.
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Die antragstellenden Abgeordneten machen geltend, dass die Bestimmungen des vorletzten Absatzes von Abschnitt I des Artikels 33-1 gegen die Meinungs- und Informationsfreiheit verstoßen, indem sie ein System vorheriger behördlicher Genehmigungen schaffen. Sie wären auch von Kompetenzunterschreitung betroffen und würden angesichts der Unbestimmtheit der Begriffe „Wahrung der öffentlichen Ordnung“, „grundlegende Interessen der Nation“ und Verbreitung eines „schon von seiner Natur her eine Verletzung der geltenden Gesetze darstellenden“ Dienstes den Grundsatz der Gesetzmäßigkeit in Zusammenhang mit Straftaten und Strafen beeinträchtigen. Nach Ansicht derselben Abgeordneten stellt die beanstandete Verweigerung des Abschlusses von Vereinbarungen eine Sanktion dar, und da der Gesetzgeber im Rahmen dieses Verfahrens weder die „Mitteilung der Rügen an die betroffenen Personen“ noch den Grundsatz des kontradiktorischen Verfahrens, noch die Möglichkeit einer Anpassung der verhängten Strafe, noch den verwaltungsrechtlichen Klageweg gegen diese Strafe, noch einen Rechtsbehelf mit aufschiebender Wirkung vorgesehen habe, hätte er die Verteidigungsrechte, das Recht auf einen wirksamen gerichtlichen Rechtsbehelf und den Grundsatz der Individualisierung von Strafen missachtet.
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Dieselben Abgeordneten sind auch der Ansicht, dass durch die unterschiedliche Behandlung von juristischen Personen, die von einem fremden Staat kontrolliert werden oder unter dem Einfluss eines solchen Staates stehen zum einen und von anderen juristischer Personen zum anderen, die Bestimmungen des letzten Absatzes des Abschnitts I von Artikel 33-1 der Grundsatz der Gleichheit vor dem Gesetz missachtet würde. Gemeinsam mit den Senatoren, die die dritte Anrufung verfasst haben, sind diese Abgeordneten schließlich der Auffassung, dass dieser Absatz eine Kompetenzunterschreitung im Hinblick auf die Unbestimmtheit des Begriffs der juristischen Person, die „unter dem Einfluss“ eines fremden Staates steht, beinhalte.
In Bezug auf den vorletzten Absatz von Artikel 33-1 des Gesetzes vom 30. September 1986:
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Zum Ersten ist es Sache des nach Artikel 34 der Verfassung zuständigen Gesetzgebers, Regeln für die den Staatsbürgern zur Ausübung ihrer Grundrechte gewährten verfassungsrechtlichen Garantien zu erlassen, sowie, nach Stand und Beherrschung der Technik und der wirtschaftlichen Notwendigkeiten, die Ausübung des Rechts auf Informationsfreiheit gemäß Artikel 11 der Erklärung von 1789 in Einklang zu bringen mit, einerseits den sich aus der audiovisuellen Kommunikation ergebenden Einschränkungen, und andererseits den verfassungsrechtlichen Zwecken der Wahrung der öffentlichen Ordnung, der Achtung der Freiheit anderer und der Wahrung des Pluralismus soziokultureller Ausdrucksformen, die von diesen Kommunikationsformen aufgrund von deren Einfluss beeinträchtigt werden können. Um diese verfassungsrechtlichen Zwecke zu erreichen, kann der Gesetzgeber die verschiedenen Kategorien audiovisueller Kommunikationsdienste einem behördlichen Genehmigungssystem unterwerfen.
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Einerseits wollte der Gesetzgeber, indem er den Medienaufsichtsrat aus einem der in Absatz 28 genannten Gründe ermächtigte, ein Ersuchen um den Abschluss eines Abkommens abzulehnen, jegliche audiovisuelle oder Rundfunksendung von Inhalten verhindern, die ein Risiko einer ernsthaften Beeinträchtigung der öffentlichen Ordnung, der Freiheit anderer oder des Pluralismus soziokultureller Ausdrucksformen enthält.
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Andererseits sind die Motive der „Wahrung der öffentlichen Ordnung“ und der schwerwiegenden Gefahr, die „grundlegenden Interessen der Nation“ zu beeinträchtigen als Begriffe, die üblicherweise vom Gesetzgeber verwendet und vom Richter angewandt werden, mit keinerlei Ungenauigkeit behaftet. Indem er den Medienaufsichtsrat ermächtigte, den Abschluss eines Abkommens abzulehnen, wenn die Ausstrahlung eines Dienstes „schon von seiner Natur her eine Verletzung der geltenden Gesetze darstelle“, wollte der Gesetzgeber verhindern, dass eine Genehmigung für einen Dienst erteilt werden könnte, dessen thematisches Programm grundsätzlich rechtswidrig sei oder darauf abziele, illegale Aktivitäten zu fördern.
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Aus den vorstehenden Ausführungen folgt, dass der Gesetzgeber, ohne seinen Zuständigkeitsbereich zu missachten, eine ausgewogene Abwägung zwischen den oben genannten verfassungsrechtlichen Anforderungen und der Meinungs- und Informationsfreiheit durchgeführt hat.
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Zum Zweiten kann die Entscheidung des Medienaufsichtsrats, den Abschluss eines Abkommens abzulehnen, vor dem Verwaltungsgericht beanstandet werden. Das Recht auf einen wirksamen Rechtsbehelf wird daher nicht missachtet.
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Zuletzt sind die Rügen aufgrund der Missachtung des Grundsatzes der Gesetzmäßigkeit in Zusammenhang mit Straftaten und Strafen sowie der Individualisierung von Straftaten abzuweisen, da die beanstandete Ablehnung des Abschlusses eines Abkommens keine Sanktion darstellt, die bestrafender Natur wäre.
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Aus den vorstehenden Ausführungen folgt, dass der vorletzte Absatz des Abschnitts I von Artikel 33-1 des Gesetzes vom 30. September 1986, der weder die Verteidigungsrechte noch das Recht auf einen wirksamen gerichtlichen Rechtsbehelf oder jegliche andere verfassungsrechtliche Anforderung missachtet, verfassungskonform ist.
In Bezug auf den letzten Absatz von Abschnitt I:
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Zum Ersten muss gemäß Artikel 6 der Erklärung von 1789 das Gesetz „für alle gleich sein, mag es beschützen oder bestrafen“. Der Gleichheitsgrundsatz schließt nicht aus, dass der Gesetzgeber unterschiedliche Situationen auf unterschiedliche Weise regelt, oder aus Gründen des öffentlichen Interesses von der Gleichheit abweicht, sofern sowohl im einen als auch im anderen Fall die sich daraus ergebende ungleiche Behandlung in direktem Zusammenhang mit dem Zweck des Gesetzes steht, das diese bestimmt.
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Der letzte Absatz des Abschnitts I von Artikel 33 behandelt juristische Personen, die von einem fremden Staat kontrolliert werden oder unter dessen Einfluss stehen anders als andere juristischen Personen. Der Medienaufsichtsrat ist nämlich befugt, sich, unter Berücksichtigung der Inhalte, die von diesen Personen oder von mit diesen verbundenen Unternehmen auf anderen öffentlichen elektronischen Kommunikationsdiensten angeboten wurden, zu weigern, mit den Erstgenannten Abkommen zu schließen.
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Mit dem Erlass dieser Bestimmungen wollte der Gesetzgeber den Schutz vor Beeinträchtigungen der öffentlichen Ordnung durch die Ausstrahlung eines Radio- oder Fernsehdienstes erleichtern, der von einem fremden Staat kontrolliert wird oder unter dessen Einfluss steht. Er berücksichtigte dabei die besondere Schwere eines Destabilisierungsversuchs, der von einem Medium ausgeht, das direkt oder indirekt von einer ausländischen Macht kontrolliert wird. Die Rüge der Beeinträchtigung des Grundsatzes der Gleichheit vor dem Gesetz ist daher zurückzuweisen.
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Zum Zweiten wollte der Gesetzgeber, indem er bestimmte, dass die Bestimmungen des letzten Absatzes von Abschnitt I gelten, wenn die juristische Person unter dem Einfluss eines fremden Staates steht, und nicht nur dann, wenn sie von einem solchen Staat im Sinne von Artikel L. 233-3 des Handelsgesetzbuches kontrolliert wird, jede juristische Person, der ein fremder Staat rechtlich oder tatsächlich seine Entscheidungen auferlegen kann, diesen Bestimmungen unterwerfen. Er hat seinen Zuständigkeitsbereich nicht missachtet.
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Aus den vorstehenden Ausführungen folgt, dass der letzte Absatz des Abschnitts I von Artikel 33-1 des Gesetzes vom 30. September 1986, der keinerlei andere verfassungsrechtliche Anforderung missachtet, verfassungskonform ist.
- Zu Artikel 6:
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Artikel 6 fügt einen neuen Artikel 33-1-1 in das Gesetz vom 30. September 1986 ein. Dieser Artikel gibt dem Medienaufsichtsrat die Befugnis, die Ausstrahlung eines Rundfunk- oder Fernsehdienstes auszusetzen, der Gegenstand eines Abkommens, das mit einer im Sinne von Artikel L. 233-3 des Handelsgesetzbuchs von einem fremden Staat kontrollierten oder unter dem Einfluss dieses Staats stehenden juristischen Person geschlossen wurde, wenn während des Wahlkampfs Falschmeldungen gesendet werden.
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Die antragstellenden Abgeordneten machen geltend, dass diese Bestimmungen gegen die Meinungs- und Informationsfreiheit verstoßen. Zum einen könnte sich nämlich der Beschluss über die Aussetzung im Falle von aufeinanderfolgenden Wahlgängen über einen langen Zeitraum erstrecken, andererseits würde der Begriff „Falschmeldungen“ den Einschluss eines Irrtums, einer Ungenauigkeit oder von Informationen ermöglichen, die aufgrund der Geheimhaltung der Quellen von Journalisten nicht überprüft werden können.
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Sie vertreten ferner die Auffassung, dass gegen den Grundsatz der Gleichheit vor dem Gesetz verstoßen wird, da der Gesetzgeber juristische Personen, die unter der Kontrolle oder dem Einfluss eines Drittstaats stehen und andere juristische Personen ohne Begründung unterschiedlich behandelte.
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Schließlich machen sie geltend, dass der Gesetzgeber die Verteidigungsrechte verletzt hätte, indem er der Person, die das Abkommen geschlossen hat, nur eine Frist von achtundvierzig Stunden zur Stellungnahme vor dem Medienaufsichtsrat gegeben hätte. Ebenso würde das Fehlen eines verwaltungsrechtlichen Klageweges und eines Rechtsbehelfs mit aufschiebender Wirkung gegen diese Entscheidung dem Recht auf einen wirksamen Rechtsbehelf entgegenstehen. Schließlich wird auch das Prinzip der Individualisierung von Strafen missachtet, da der Beschluss über die Aussetzung nicht angepasst werden kann.
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Die Senatoren, die die dritte Anrufung verfasst haben, sind der Auffassung, dass die beanstandeten Bestimmungen angesichts der Unbestimmtheit der Bedingungen, unter denen die Aussetzung durchgeführt werden darf, und des Fehlens ausreichender Verfahrensgarantien, die Meinungs- und Informationsfreiheit missachten würden.
In Bezug auf die Verletzung der Meinungs- und Informationsfreiheit:
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Zum Ersten wollte der Gesetzgeber mit dem Erlass der beanstandeten Bestimmungen die Gefahr der Täuschung oder Manipulation von Bürgern bei der Ausübung ihres Wahlrechts durch die Ausstrahlung von Falschmeldungen durch Radio- und Fernsehdienste bekämpfen, die von einem fremden Staat kontrolliert werden oder unter dessen Einfluss stehen. Er wollte so die Eindeutigkeit der Wahldebatte und die Einhaltung des Grundsatzes des ordnungsgemäßen Ablaufs der Wahlen sicherstellen.
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Zum Zweiten kann die Befugnis der Aussetzung nur in den drei Monaten vor dem ersten Tag des Monats der Präsidentschaftswahl, der Parlamentswahlen, der Wahl von Senatoren, was die Nachwahlen ausschließt, der Wahl von Vertretern des Europäischen Parlaments und Volksabstimmungen, und dies bis zum Datum des Wahlgangs an dem diese Wahlen abgeschlossen sind, greifen.
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Darüber hinaus kann sie nur ausgeübt werden, wenn der Rundfunk- oder Fernsehdienst „absichtlich Falschmeldungen verbreitet, die die Aufrichtigkeit der Abstimmung beeinträchtigen könnten“. Der Begriff der Falschmeldungen ist als Verweis auf unwahre oder irreführende Behauptungen oder Unterstellungen im Sinne von Absatz 21 zu verstehen. Darüber hinaus dürfen angesichts der Konsequenzen einer Maßnahme, die im Ergebnis die Einstellung der Ausstrahlung eines Radio- oder Fernsehdienstes während des Wahlkampfs nach sich zieht, die betroffenen Behauptungen oder Unterstellungen nicht, ohne Missachtung der Meinungs- und Informationsfreiheit, eine solche Entscheidung rechtfertigen, wenn sie nicht offensichtlich unwahr oder irreführend sind, bzw. wenn die Gefahr einer Einflussnahme auf den ordnungsgemäßen Ablauf der Wahlen offensichtlich ist.
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Wenn andererseits das Aussetzungsverfahren eingeleitet wird, so meldet der Medienaufsichtsrat die Rügen, die diese Aussetzung rechtfertigen könnten, den betroffenen Personen, welche dann innerhalb einer Frist von achtundvierzig Stunden Stellung nehmen können. Die durch Artikel L. 121-2 Punkt 1 des Gesetzbuches über die Beziehungen zwischen Öffentlichkeit und Verwaltung eröffnete Möglichkeit, im Notfall von der Anwendung dieser Garantien abzuweichen, kann nur dann umgesetzt werden, wenn diese Dringlichkeit mit der vorgenannten Frist von 48 Stunden nicht vereinbar ist. Die Entscheidung der Aussetzung wird übrigens begründet und den betroffenen Personen mitgeteilt, die sie vor dem Verwaltungsrichter beanstanden können.
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Aus den vorstehenden Ausführungen folgt, dass Artikel 33-1-1 des Gesetzes vom 30. September 1986, unter dem in Absatz 51 genannten Vorbehalt, nicht gegen die Meinungs- und Informationsfreiheit verstößt.
In Bezug auf die anderen Rügen:
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Zum Ersten steht aus den in Absatz 41 dargelegten Gründen der durch die beanstandeten Bestimmungen geschaffene Unterschied in der Behandlung zwischen juristischen Personen, die von einem fremden Staat kontrolliert werden oder unter dessen Einfluss stehen einerseits und anderen juristischen Personen andererseits nicht im Gegensatz zum Grundsatz der Gleichheit vor dem Gesetz.
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Zum Zweiten, da die beanstandete Entscheidung der Aussetzung, die zur Verhinderung einer Beeinträchtigung der Aufrichtigkeit einer Wahl erlassen wird, keine Sanktion von strafender Natur darstellt, kann die Rüge, wonach der Gesetzgeber die Verteidigungsrechte missachtet habe, indem er lediglich eine Frist von achtundvierzig Stunden für die vorläufige Einholung einer Stellungnahme vorgesehen habe, nur abgewiesen werden. Gleiches gilt für die Rüge, wonach das Prinzip der Individualisierung von Strafen missachtet worden sei.
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Aus den vorstehenden Ausführungen folgt, dass Artikel 33-1-1 des Gesetzes vom 30. September 1986, welcher weder das Recht auf einen wirksamen gerichtlichen Rechtsbehelf noch jegliche andere verfassungsrechtliche Anforderungen missachtet, unter dem in Absatz 51 genannten Vorbehalt verfassungskonform ist.
- Zu Artikel 8:
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Mit Artikel 8 wird im Gesetz vom 30. September 1986 ein Artikel 42-6 wieder eingeführt, der auf die Radio- oder Fernsehdienste Anwendung findet, die über Netzwerke verbreitet werden, die keine vom Medienaufsichtsrat zugewiesenen Frequenzen nutzen und deren besondere Verpflichtungen in einem mit letzterem geschlossenen Abkommen festgelegt werden. Der erste Satz dieses Artikels 42-6 ermöglicht es dem Medienaufsichtsrat nach In-Verzug-Setzung, ein solches Abkommen einseitig zu kündigen, wenn es mit einer juristischen Person geschlossen wurde, die von einem fremden Staat kontrolliert wird oder unter dem Einfluss dieses Staates steht, und zwar mit der Begründung, dass der Rundfunk- oder Fernsehdienst die grundlegenden Interessen der Nation „einschließlich des ordnungsgemäßen Betriebs seiner Institutionen, insbesondere durch die Verbreitung von Falschmeldungen“ beeinträchtige. Der zweite Satz von Artikel 42-6 ermächtigt den Medienaufsichtsrat, zur Beurteilung dieser Beeinträchtigung, die von der Gesellschaft, mit der er das Abkommen geschlossen hat, von ihren Tochtergesellschaften, von der sie beherrschenden juristischen Person oder deren Tochtergesellschaften, über andere öffentliche Online-Kommunikationsdienste angebotene Inhalte zu berücksichtigen, ohne jedoch dass er seine Entscheidung ausschließlich auf diesen Elementen begründen könnte.
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Nach Ansicht der antragstellenden Abgeordneten hat der Gesetzgeber, indem er auf Beeinträchtigungen des ordnungsgemäßen Betriebs der Institutionen, insbesondere durch Verbreitung von Falschmeldungen abzielt, unter Missachtung der Meinungs- und Informationsfreiheit ungenaue Formulierungen benutzt, die einen weiten Interpretationsspielraum zulassen. Darüber hinaus könne der Medienaufsichtsrat, ohne das Verhalten der Person nach ihrer In-Verzug-Setzung zu berücksichtigen und ohne vorheriges kontradiktorisches Verfahren die Kündigung aussprechen. Das Recht auf einen wirksamen gerichtlichen Rechtsbehelf werde ebenfalls missachtet, da kein verwaltungsrechtlicher Klageweg vorgesehen sei und der Rechtsbehelf keine aufschiebende Wirkung habe. Dies würde zu einer Verletzung der Gewährleistung von Rechten führen. Da schließlich diese Bestimmungen nur auf Abkommen, die mit einem von einem fremden Staat kontrollierten oder beeinflussten Unternehmen geschlossen wurden, Anwendung finden und nicht auf solche, die mit anderen Unternehmen geschlossen wurden, verstießen sie gegen den Grundsatz der Gleichheit vor dem Gesetz.
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Die Senatoren, die die dritte Anrufung verfasst haben, bemängeln aus den gleichen Gründen wie die antragsstellenden Abgeordneten eine Verletzung der Meinungs- und Informationsfreiheit. Schließlich würde die Möglichkeit, die Kündigung wegen der Handlungen anderer Personen als der sanktionierten Gesellschaft auszusprechen, dem Grundsatz der Personengebundenheit der Strafen zuwiderlaufen.
Zur Rüge der Missachtung der Meinungs- und Informationsfreiheit:
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Zum Ersten wollen die angegriffenen Bestimmungen Beeinträchtigungen der grundlegenden Interessen der Nation ahnden, die durch eine von einem fremden Staat kontrollierte oder von einem fremden Staat beeinflusste Person mithilfe eines Rundfunk- oder Fernsehdienstes, insbesondere durch die Ausstrahlung von Falschmeldungen begangen werden. Damit setzen diese Bestimmungen die verfassungsrechtlichen Anforderungen der Wahrung der grundlegenden Interessen der Nation um.
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Zum Zweiten führt der Begriff der Falschmeldung, unter dem unwahre oder irreführende Behauptungen oder Unterstellungen im Sinne von Absatz 21 zu verstehen sind, nicht zu Unsicherheiten hinsichtlich der Rechtmäßigkeit von Handlungen, die in den Geltungsbereich der gegen die beanstandete Sanktion fallen können. Gleiches gilt für den Begriff der Beeinträchtigung des ordnungsgemäßen Betriebs der Institutionen, der in keiner Weise mehrdeutig ist.
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Folglich ist die Rüge der Missachtung der Meinungs- und Informationsfreiheit zurückzuweisen.
Zur Rüge der Missachtung des Grundsatzes der Gleichheit vor dem Gesetz:
- Aus den in Absatz 41 dargelegten Gründen missachtet die Umstand, dass die durch die beanstandeten Bestimmungen verhängte Sanktion nur gegen eine juristische Person verhängt werden kann, die von einem fremden Staat kontrolliert wird oder unter dessen Einfluss steht, nicht den Grundsatz der Gleichheit vor dem Gesetz.
Zu den Rügen der Missachtung von Artikel 16 der Erklärung von 1789:
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In Artikel 16 der Erklärung von 1789 heißt es: „Eine Gesellschaft, in der die Gewährleistung der Rechte nicht gesichert ist und die Gewaltenteilung nicht festgelegt ist, hat keine Verfassung“. Diese Bestimmung garantiert den Betroffenen das Recht auf einen wirksamen gerichtlichen Rechtsbehelf, das Recht auf ein faires Verfahren und den Grundsatz des kontradiktorischen Verfahrens.
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Einerseits hat der Gesetzgeber durch die Vorgabe, dass der Medienaufsichtsrat „nach In-Verzug-Setzung die Sanktion der einseitigen Kündigung des Abkommens verhängen kann“, beabsichtigt, dass eine solche Sanktion nur verhängt werden kann, wenn die von der In-Verzug-Setzung betroffene Person, sich dieser nicht unterworfen hat. Andererseits wird diese Sanktion am Ende des in Artikel 42-7 des Gesetzes vom 30. September 1986 definierten und in diesem Sinne durch Artikel 9 des vorgelegten Gesetzes abgeänderten kontradiktorischen Verfahrens verhängt Schließlich kann die Kündigung des Vertrages vor dem für die Überschreitung von Befugnissen zuständigen Verwaltungsrichter beanstandet werden.
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Folglich ist die Rüge der Missachtung von Artikel 16 der Erklärung von 1789 zurückzuweisen.
Zur Rüge der Missachtung des Grundsatzes, dass jeder nur für die eigenen Handlungen strafbar ist:
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Artikel 8 der Erklärung von 1789 bestimmt: „Das Gesetz darf nur Strafen festlegen, die unbedingt und offenbar notwendig sind, und niemand darf anders als aufgrund eines Gesetzes bestraft werden, das vor Begehung der Straftat beschlossen, verkündet und rechtmäßig angewandt wurde“. Gemäß dessen Artikel 9 gilt jeder Mensch als „unschuldig, bis er für schuldig befunden wurde“. Aus diesen Artikeln folgt, dass jeder nur für seine eigenen Handlungen strafbar ist. Dieser Grundsatz gilt nicht nur für Verurteilungen durch Strafgerichte, sondern auch für Sanktionen, die bestrafender Natur sind.
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Außerhalb des Strafrechts angewandt, kann der Grundsatz, nach dem jeder nur für seine eigenen Handlungen strafbar ist, angepasst werden, sofern die Anpassungen aufgrund der Art der Sanktion und des von ihr verfolgten Zwecks gerechtfertigt sind, und sie in einem angemessenen Verhältnis zu diesem Zweck stehen.
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Zum Ersten wollte der Gesetzgeber, indem er den Medienaufsichtsrat ermächtigte, als Grundlage für seine Kündigungsentscheidung Inhalte zu berücksichtigen, die über andere Dienste als den vom betreffenden Abkommens umfassten, oder durch andere Personen als den Unterzeichner dieses Abkommens verbreitet werden, ermöglichen, dass die den grundlegenden Interessen der Nation durch die vom Sanktionsverfahren betroffenen Dienste zugefügte Beeinträchtigung durch ein Bündel an übereinstimmenden Indizien festgestellt werden kann, die das Vorhandensein einer von einem ausländischen Staat und mit mehreren verbundenen Unternehmen durchgeführten Strategie belegen.
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Zum Zweiten ermöglichen die beanstandeten Bestimmungen nur die Berücksichtigung von Inhalten anderer öffentlicher Online-Kommunikationsdienste, wenn diese von einer Tochtergesellschaft des Unternehmens, das die Vereinbarung geschlossen hat, von der sie beherrschenden juristischen Person oder deren Tochtergesellschaften angeboten wurden. Diese Unternehmen sind daher Teil einer Interessengemeinschaft, die geeignet ist zu vermuten, dass es zu gemeinsam abgestimmten Handlungen kommt. Zum anderen schließen diese Bestimmungen aus, dass die Kündigungsentscheidung dann allein auf diesen Inhalten beruhen kann.
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Aus den vorstehenden Ausführungen folgt, dass der Artikel 42-6 Satz 2 des Gesetzes vom 30. September 1986 aufgrund der Strategien, die ausländische Staaten anwenden können, den Grundsatz, dass jeder nur für seine eigenen Handlungen strafbar ist, nicht missachtet.
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Aus allen vorstehenden Ausführungen folgt, dass Artikel 42-6 des Gesetzes vom 30. September 1986, der auch keine andere verfassungsrechtliche Anforderung verletzt, verfassungskonform ist.
- Zu gewissen Bestimmungen des Artikels 10:
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Mit Artikel 10, Abschnitt I, Nummer 2 wird in Artikel 42-10 des Gesetzes vom 30. September 1986 ein zweiter Absatz eingefügt, wonach der Präsident des Medienaufsichtsrats befugt ist, die Angelegenheit einem Gericht vorzulegen, damit dieses die Einstellung der Ausstrahlung oder Verbreitung eines audiovisuellen Kommunikationsdienstes innerhalb der Gerichtsbarkeit Frankreichs durch einen Satellitennetzbetreiber oder einen Dienstleister, die von einem fremden Staat kontrolliert wird oder unter dessen Einfluss steht, anordnet, falls dieser Dienst die grundlegenden Interessen der Nation, „einschließlich des ordnungsgemäßen Betriebs ihrer Institutionen, insbesondere durch die der Verbreitung von Falschmeldungen“ beeinträchtigt. Nach diesen Bestimmungen kann der Richter den Inhalt berücksichtigen, der über andere öffentliche Online-Kommunikationsdienste vom Anbieter des betreffenden Dienstes, seinen Tochtergesellschaften, der juristischen Person, die ihn kontrolliert, oder deren Tochtergesellschaften angeboten wird.
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Die antragstellenden Abgeordneten und die Senatoren, die die dritte Anrufung verfasst haben, werfen diesen Bestimmungen vor, die Informations- und Meinungsfreiheit unverhältnismäßig zu beeinträchtigen, insbesondere weil die Begriffe einer juristischen Person „unter dem Einfluss“ eines fremden Staates und „Falschmeldungen“ ungenau sind. Die Abgeordneten, die die zweiten Anrufung verfasst haben, werfen diesen Bestimmungen auch vor, nur für audiovisuelle Kommunikationsdienste zu gelten, die von einem fremden Staat kontrolliert werden oder unter dessen Einfluss stehen, und somit den Grundsatz der Gleichheit vor dem Gesetz missachten. Schließlich machen sie geltend, die beanstandeten Bestimmungen verstießen gegen die Unternehmensfreiheit, gegen die Grundsätze der Gesetzmäßigkeit im Zusammenhang mit Straftaten und Strafen sowie der Personengebundenheit der Strafen, gegen den Verfassungsrang genießenden Zweck des Pluralismus der Denk- und Meinungsrichtungen sowie den der Zugänglichkeit und Verständlichkeit des Rechts.
Zur Rüge der Missachtung der Meinungs- und Informationsfreiheit:
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Zum Ersten sollen die beanstandeten Bestimmungen die durch einen von einem fremden Staat kontrollierten oder unter dem Einfluss eines fremden Staats stehenden audiovisuellen Kommunikationsdienst, insbesondere durch die Verbreitung von Falschmeldungen, begangenen Beeinträchtigungen der grundlegenden Interessen der Nation verhindern und beenden. Damit setzen diese Bestimmungen die verfassungsrechtlichen Anforderungen der Wahrung der grundlegenden Interessen der Nation um.
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Zum Zweiten ist der Begriff der Falschmeldung so zu verstehen, dass er sich auf unrichtige oder irreführende Behauptungen oder Unterstellungen im Sinne von Absatz 20 bezieht. Der Begriff einer juristischem Person, die „unter dem Einfluss“ eines fremden Staates steht, ist so zu verstehen, wie es in Absatz 42 dargelegt wurde. Diese Begriffe schaffen keine Unsicherheit hinsichtlich der Bedingungen für die Anwendung des beanstandeten Verfahrens.
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Zum Dritten wird die Beendigungsmaßnahme vom Präsidenten der verwaltungsrechtlichen Abteilung des französischen Staatsrates (Conseil d'État) im Rahmen des in Art. 42-10 des Gesetzes vom 30. September 1986 vorgesehenen Eilverfahrens angeordnet.
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Wenn schließlich der Richter, um die Schwere der vom Anbieter des fraglichen Dienstes verursachten Beeinträchtigung der grundlegenden Interessen der Nation zu beurteilen, gegebenenfalls die Inhalte berücksichtigt, die dieser selbst, seine Tochtergesellschaften, die beherrschenden juristischen Person oder deren Tochtergesellschaften auf anderen öffentlichen online-Kommunikationsdiensten anbieten, so setzt die Beendigungsmaßnahme voraus, dass festgestellt wird, dass der Anbieter des Dienstes selbst einen Verstoß begangen habe.
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Folglich ist die Rüge der Missachtung der Meinungs- und Informationsfreiheit zurückzuweisen.
Zur Rüge der Missachtung des Grundsatzes der Gleichheit vor dem Gesetz:
- Aus den in Absatz 41 dargelegten Gründen missachtet der Umstand, dass die Beendigungsmaßnahme nur aus den in den beanstandeten Bestimmungen dargelegten Gründen gegen einen Dienstanbieter erfolgen kann, der von einem fremden Staat kontrolliert wird oder unter dessen Einfluss steht, nicht den Grundsatz der Gleichheit vor dem Gesetz.
Zur Rüge der Missachtung der Anforderungen der Artikel 8 und 9 der Erklärung von 1789:
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Die beanstandeten Bestimmungen schaffen keine Sanktion, die bestrafender Natur wäre. Folglich gehen die Rügen der Missachtung des Grundsatzes der Gesetzmäßigkeit im Zusammenhang mit Straftaten und Strafen sowie des Grundsatzes, dass jeder nur für seine eigenen Handlungen strafbar ist, ins Leere.
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Aus den vorstehenden Ausführungen folgt, dass Artikel 42-10, Absatz 2 des Gesetzes vom 30. September 1986, der auch nicht den Verfassungsrang genießenden Zweck der Zugänglichkeit und Verständlichkeit des Gesetzes, oder jedenfalls nicht denjenigen des Pluralismus der Denk- und Meinungsrichtungen, und auch keinerlei andere verfassungsrechtliche Anforderung missachtet, verfassungskonform ist.
- Zu Artikel 11:
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In Artikel 11 werden den in Artikel L. 163-1 des Wahlgesetzbuches genannten Online-Plattformbetreibern Maßnahmen zur Bekämpfung der Verbreitung von Falschmeldungen auferlegt, die die öffentliche Ordnung stören könnten oder den ordnungsgemäßen Ablauf der Wahlen beeinträchtigen könnten. Sie müssen einen Mechanismus einrichten, über den ihre Benutzer solche Falschmeldungen melden können. Sie müssen ebenfalls zusätzliche Maßnahmen ergreifen, die die Transparenz von Algorithmen oder die Bekämpfung von Konten, die massiv Falschmeldungen verbreiten, umfassen.
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Die antragstellenden Abgeordneten machen geltend, dass die beanstandeten Bestimmungen, dadurch dass den Online-Plattformbetreibern die Beurteilung der Falschheit der auf ihrer Plattform verbreiteten Informationen überlassen würde, dazu führen könnten, dass diese, damit ihnen nicht vorgeworfen wird, dass sie ihren Verpflichtungen nicht nachkämen, eine weit gefasste Auslegung des Begriffs „Falschmeldungen“ zum Nachteil der Meinungs- und Informationsfreiheit anwendeten. Sie werfen auch diesen Bestimmungen vor, die Unternehmensfreiheit, das „Recht auf Information“ sowie den Verfassungsrang genießenden Zweck der Zugänglichkeit und Verständlichkeit des Gesetzes, und denjenigen des Pluralismus der Denk- und Meinungsrichtungen zu missachten.
- Zur Rüge der Missachtung der Meinungs- und Informationsfreiheit:
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Zum Ersten wollte der Gesetzgeber mit dem Erlass der beanstandeten Bestimmungen Beeinträchtigungen der öffentlichen Ordnung verhindern und die Eindeutigkeit der Wahldebatte sowie die Wahrung des Grundsatzes des ordnungsgemäßen Ablaufs der Wahlen gewährleisten.
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Zweitens ist der Begriff der Falschmeldungen als Verweis auf unwahre oder irreführende Behauptungen oder Unterstellungen im Sinne von Absatz 21 zu verstehen. Er verursacht keine Unsicherheit hinsichtlich des Umfangs der sich aus den beanstandeten Bestimmungen ergebenden Verpflichtungen.
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Schließlich gehören zu den Maßnahmen, die zur Bekämpfung der Verbreitung von Falschmeldungen umgesetzt werden können, Maßnahmen zur Information, Transparenz oder Meldung streitiger Inhalte, die für sich genommen nicht die Meinungs- und Informationsfreiheit beeinträchtigen können. In jedem Fall wird es Aufgabe des Richters sein, der eventuell wegen eines Rechtsstreits über die anderen ergänzenden, möglicherweise in dieser Hinsicht ergriffenen Maßnahmen, und insbesondere diejenigen, die auf die Bekämpfung von Konten, die massiv Falschmeldungen verbreiten, abzielen, in jedem einzelnen Fall zu untersuchen, ob diese notwendig, angebracht und angemessen im Hinblick auf den verfolgten Zweck sind.
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Folglich ist die Rüge der Missachtung der Meinungs- und Informationsfreiheit zurückzuweisen.
- Zur Rüge der Missachtung der Unternehmensfreiheit:
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Die beanstandeten Bestimmungen schreiben lediglich vor, dass Betreiber von Online-Plattformen einerseits einen barrierefreien und sichtbaren Mechanismus einsetzen müssen, der es den Nutzern ermöglicht, Falschmeldungen zu melden, sowie ergänzende Maßnahmen wie die Transparenz ihrer Algorithmen oder den Kampf gegen Konten, die massiv Falschmeldungen verbreiten. Sie verlangen andererseits von ihnen, diese Maßnahmen und die dafür zur Verfügung gestellten Mittel zu veröffentlichen. Mit dem Erlass dieser Bestimmungen hat der Gesetzgeber angesichts der in Absatz 85 aufgeführten Zwecke die Unternehmensfreiheit nicht unangemessen beeinträchtigt.
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Aus den vorstehenden Ausführungen folgt, dass Artikel 11, der auch nicht den Verfassungsrang genießenden Zweck der Zugänglichkeit und Verständlichkeit des Gesetzes, oder jedenfalls nicht denjenigen des Pluralismus der Denk- und Meinungsrichtungen, und auch keinerlei andere verfassungsrechtliche Anforderung missachtet, verfassungskonform ist.
- Zu den sonstigen Bestimmungen:
- Der Verfassungsrat hat von Amts wegen keine Frage der Verfassungskonformität aufgeworfen und hat sich daher nicht zur Verfassungsmäßigkeit der anderen Bestimmungen, die nicht in dieser Entscheidung geprüft wurden, geäußert.
DER VERFASSUNGSRAT BESCHLIESST:
Artikel 1 - Sind verfassungskonform:
- Unter den in Absatz 23 dargelegten Vorbehalten, Artikel L. 163-2 des Wahlgesetzbuches, in der Fassung von Artikel 1 des Gesetzes über die Manipulation von Informationen;
- Unter den in Absatz 51 dargelegten Vorbehalten, Artikel L. 33-1-1 des Gesetzes Nr. 86-1067 vom 30. September 1986 über die Informationsfreiheit, in der Fassung von Artikel 6 des vorgelegten Gesetzes.
Artikel 2 - Sind verfassungskonform:
- Artikel L. 112 und L. 163-1 des Wahlgesetzbuches in der Fassung von Artikel 1 des vorgelegten Gesetzes;
- Die beiden letzten Absätze des Abschnitts I von Artikel 33-1 des Gesetzes Nr. 86-1067 vom 30. September 1986 über die Informationsfreiheit, in der Fassung von Artikel 5 des vorgelegten Gesetzes;
- Artikel 42-6 des Gesetzes Nr. 86-1067 vom 30. September 1986 über die Kommunikationsfreiheit, in der Fassung von Artikel 8 des vorgelegten Gesetzes;
- Der zweite Absatz von Artikel 42-10 des Gesetzes Nr. 86-1067 vom 30. September 1986 über die Informationsfreiheit, in der Fassung von Artikel 10 des vorgelegten Gesetzes;
- Artikel 11 des vorgelegten Gesetzes.
Artikel 3 - Diese Entscheidung wird im Amtsblatt (Journal Officiel) der Französischen Republik veröffentlicht.
Diese Entscheidung wurde vom Verfassungsrat in seiner Sitzung vom 20. Dezember 2018 getroffen. An der Sitzung haben teilgenommen: Herr Laurent FABIUS, Präsident, Frau Claire BAZY MALAURIE, die Herren Jean-Jacques HYEST, Lionel JOSPIN, die Damen Dominique LOTTIN, Corinne LUQUIENS, Nicole MAESTRACCI und Herr Michel PINAULT.
Veröffentlicht am 20. Dezember 2018.
Les abstracts
- 1. NORMES CONSTITUTIONNELLES
- 1.2. DÉCLARATION DES DROITS DE L'HOMME ET DU CITOYEN DU 26 AOÛT 1789
1.2.13. Article 11 - Libre communication des pensées et des opinions
La liberté d'expression revêt une importance particulière dans le débat politique et au cours des campagnes électorales. Elle garantit à la fois l'information de chacun et la défense de toutes les opinions mais prémunit aussi contre les conséquences des abus commis sur son fondement en permettant d'y répondre et de les dénoncer.
- 1. NORMES CONSTITUTIONNELLES
- 1.5. CONSTITUTION DU 4 OCTOBRE 1958
- 1.5.2. Titre Ier - De la souveraineté
1.5.2.13. Principe de sincérité du scrutin (article 3 alinéa 3)
Aux termes du troisième alinéa de l'article 3 de la Constitution, « Le suffrage peut être direct ou indirect dans les conditions prévues par la Constitution. Il est toujours universel, égal et secret ». Il en résulte le principe de sincérité du scrutin.
- 3. NORMES LÉGISLATIVES ET RÉGLEMENTAIRES
- 3.3. ÉTENDUE ET LIMITES DE LA COMPÉTENCE LÉGISLATIVE
- 3.3.4. Incompétence négative
- 3.3.4.2. Absence d'incompétence négative
3.3.4.2.1. Le législateur a épuisé sa compétence
Les dispositions contestées permettent au Conseil supérieur de l'audiovisuel de refuser de conclure une convention aux fins de diffusion d'un service de radio ou de télévision n'utilisant pas des fréquences assignées par ce conseil si la diffusion de ce service comporte un risque grave d'atteinte à la dignité de la personne humaine, à la liberté et à la propriété d'autrui, au caractère pluraliste de l'expression des courants de pensée et d'opinion, à la protection de l'enfance et de l'adolescence, à la sauvegarde de l'ordre public, aux besoins de la défense nationale ou aux intérêts fondamentaux de la Nation, dont le fonctionnement régulier de ses institutions. Il en est de même lorsque la diffusion dudit service, eu égard à sa nature même, constituerait une violation des lois en vigueur.
Les motifs tenant à la « sauvegarde de l'ordre public » et au risque grave d'atteinte aux « intérêts fondamentaux de la Nation », notions habituellement utilisées par le législateur et appliquées par le juge, ne sont entachés d'aucune imprécision. Par ailleurs, en permettant au Conseil supérieur de l'audiovisuel de refuser le conventionnement lorsque la diffusion d'un service « eu égard à sa nature même, constituerait une violation des lois en vigueur », le législateur a voulu éviter que puisse être autorisé un service dont le programme thématique serait par principe illicite ou tendrait à promouvoir une activité illicite.
Il résulte de ce qui précède que le législateur n'a pas méconnu l'étendue de sa compétence.
Les dispositions contestées disposent que lorsque la conclusion de la convention est sollicitée par une personne morale contrôlée par un État étranger, au sens de l'article L. 233-3 du code de commerce, ou placée sous l'influence de cet État, le conseil peut, pour apprécier la demande, tenir compte des contenus que le demandeur, ses filiales, la personne morale qui le contrôle ou les filiales de celle-ci éditent sur d'autres services de communication au public par voie électronique.
En prévoyant que ces dispositions s'appliquent lorsque la personne morale est placée sous l'influence d'un État étranger, et non uniquement lorsqu'elle est contrôlée par un tel État au sens de l'article L. 233-3 du code de commerce, le législateur a souhaité soumettre à ces dispositions toute personne morale à laquelle un État étranger peut, en droit ou en fait, imposer ses décisions. Il n'a pas méconnu l'étendue de sa compétence.
- 4. DROITS ET LIBERTÉS
- 4.2. PRINCIPES GÉNÉRAUX APPLICABLES AUX DROITS ET LIBERTÉS CONSTITUTIONNELLEMENT GARANTIS
- 4.2.2. Garantie des droits
4.2.2.2. Principe du contradictoire (hors procédures juridictionnelles)
Les dispositions contestées permettent au Conseil supérieur de l'audiovisuel, à l'égard des services de radio ou de télévision distribués par les réseaux n'utilisant pas des fréquences assignées par ce Conseil et dont les obligations particulières sont définies dans une convention conclue avec ce dernier, de résilier unilatéralement une telle convention, après mise en demeure, lorsqu'elle a été conclue avec une personne morale contrôlée par un État étranger ou placée sous l'influence de cet État, au motif que le service de radio ou de télévision porte atteinte aux intérêts fondamentaux de la Nation. D'une part, en prévoyant que le Conseil supérieur de l'audiovisuel « peut, après mise en demeure, prononcer la sanction de résiliation unilatérale de la convention », le législateur a entendu qu'une telle sanction ne puisse être prononcée que si la personne faisant l'objet de la mise en demeure ne s'est pas conformée à celle-ci. D'autre part, cette sanction est prononcée au terme de la procédure contradictoire définie à l'article 42-7 de la loi du 30 septembre 1986, modifié en ce sens par l'article 9 de la loi déférée. Enfin, la résiliation de la convention peut être contestée devant le juge de l'excès de pouvoir. Rejet des griefs tirés de la méconnaissance de la Déclaration de 1789.
- 4. DROITS ET LIBERTÉS
- 4.2. PRINCIPES GÉNÉRAUX APPLICABLES AUX DROITS ET LIBERTÉS CONSTITUTIONNELLEMENT GARANTIS
- 4.2.2. Garantie des droits
- 4.2.2.3. Droit au recours
4.2.2.3.2. Procédure administrative
Les dispositions contestées permettent au Conseil supérieur de l'audiovisuel de refuser de conclure une convention aux fins de diffusion d'un service de radio ou de télévision n'utilisant pas des fréquences assignées par ce conseil si la diffusion de ce service comporte un risque grave d'atteinte à la dignité de la personne humaine, à la liberté et à la propriété d'autrui, au caractère pluraliste de l'expression des courants de pensée et d'opinion, à la protection de l'enfance et de l'adolescence, à la sauvegarde de l'ordre public, aux besoins de la défense nationale ou aux intérêts fondamentaux de la Nation, dont le fonctionnement régulier de ses institutions. Il en est de même lorsque la diffusion dudit service, eu égard à sa nature même, constituerait une violation des lois en vigueur.
La décision du Conseil supérieur de l'audiovisuel de refuser de conclure une convention peut être contestée devant le juge administratif. Le droit à l'exercice d'un recours effectif n'est donc pas méconnu.
Les dispositions contestées permettent au Conseil supérieur de l'audiovisuel, à l'égard des services de radio ou de télévision distribués par les réseaux n'utilisant pas des fréquences assignées par ce Conseil et dont les obligations particulières sont définies dans une convention conclue avec ce dernier, de résilier unilatéralement une telle convention, après mise en demeure, lorsqu'elle a été conclue avec une personne morale contrôlée par un État étranger ou placée sous l'influence de cet État, au motif que le service de radio ou de télévision porte atteinte aux intérêts fondamentaux de la Nation. D'une part, en prévoyant que le Conseil supérieur de l'audiovisuel « peut, après mise en demeure, prononcer la sanction de résiliation unilatérale de la convention », le législateur a entendu qu'une telle sanction ne puisse être prononcée que si la personne faisant l'objet de la mise en demeure ne s'est pas conformée à celle-ci. D'autre part, cette sanction est prononcée au terme de la procédure contradictoire définie à l'article 42-7 de la loi du 30 septembre 1986, modifié en ce sens par l'article 9 de la loi déférée. Enfin, la résiliation de la convention peut être contestée devant le juge de l'excès de pouvoir. Rejet des griefs tirés de la méconnaissance de la Déclaration de 1789.
- 4. DROITS ET LIBERTÉS
- 4.16. LIBERTÉ D'EXPRESSION ET DE COMMUNICATION
- 4.16.1. Principes
- 4.16.1.2. Portée de cette liberté
4.16.1.2.1. Liberté fondamentale
Aux termes de l'article 11 de la Déclaration des droits de l'homme et du citoyen de 1789 : « La libre communication des pensées et des opinions est un des droits les plus précieux de l'homme : tout citoyen peut donc parler, écrire, imprimer librement, sauf à répondre de l'abus de cette liberté dans les cas déterminés par la loi ». L'article 34 de la Constitution dispose : « La loi fixe les règles concernant ... les droits civiques et les garanties fondamentales accordées aux citoyens pour l'exercice des libertés publiques ». Sur ce fondement, il est loisible au législateur d'édicter des règles concernant l'exercice du droit de libre communication et de la liberté de parler, d'écrire et d'imprimer. Il lui est aussi loisible, à ce titre, d'instituer des dispositions destinées à faire cesser des abus de l'exercice de la liberté d'expression et de communication qui portent atteinte à l'ordre public et aux droits des tiers.
Cependant, la liberté d'expression et de communication est d'autant plus précieuse que son exercice est une condition de la démocratie et l'une des garanties du respect des autres droits et libertés. Il en va notamment ainsi, compte tenu de l'état actuel des moyens de communication, de son exercice par le biais des services de communication au public en ligne, eu égard au développement généralisé de ces services ainsi qu'à leur importance pour la participation à la vie démocratique et l'expression des idées et des opinions. Il s'ensuit que les atteintes portées à l'exercice de cette liberté doivent être nécessaires, adaptées et proportionnées à l'objectif poursuivi.
La liberté d'expression revêt une importance particulière dans le débat politique et au cours des campagnes électorales. Elle garantit à la fois l'information de chacun et la défense de toutes les opinions mais prémunit aussi contre les conséquences des abus commis sur son fondement en permettant d'y répondre et de les dénoncer.
- 4. DROITS ET LIBERTÉS
- 4.16. LIBERTÉ D'EXPRESSION ET DE COMMUNICATION
- 4.16.1. Principes
- 4.16.1.2. Portée de cette liberté
4.16.1.2.2. Conciliation avec les contraintes techniques ou d'autres principes
Il appartient au législateur, compétent en vertu de l'article 34 de la Constitution pour fixer les règles concernant les garanties fondamentales accordées aux citoyens pour l'exercice des libertés publiques, de concilier, en l'état de la maîtrise des techniques et des nécessités économiques, l'exercice de la liberté de communication telle qu'elle résulte de l'article 11 de la Déclaration de 1789, avec, d'une part, les contraintes inhérentes à la communication audiovisuelle et, d'autre part, les objectifs de valeur constitutionnelle que sont la sauvegarde de l'ordre public, le respect de la liberté d'autrui et la préservation du caractère pluraliste des courants d'expression socioculturels auxquels ces modes de communication, par leur influence, sont susceptibles de porter atteinte.
Il appartient au législateur de concilier le principe constitutionnel de sincérité du scrutin avec la liberté constitutionnelle d'expression et de communication.
- 4. DROITS ET LIBERTÉS
- 4.16. LIBERTÉ D'EXPRESSION ET DE COMMUNICATION
- 4.16.4. Communication audiovisuelle
4.16.4.2. Objectif de pluralisme
Les dispositions contestées permettent au Conseil supérieur de l'audiovisuel de refuser de conclure une convention aux fins de diffusion d'un service de radio ou de télévision n'utilisant pas des fréquences assignées par ce conseil si la diffusion de ce service comporte un risque grave d'atteinte à la dignité de la personne humaine, à la liberté et à la propriété d'autrui, au caractère pluraliste de l'expression des courants de pensée et d'opinion, à la protection de l'enfance et de l'adolescence, à la sauvegarde de l'ordre public, aux besoins de la défense nationale ou aux intérêts fondamentaux de la Nation, dont le fonctionnement régulier de ses institutions. Il en est de même lorsque la diffusion dudit service, eu égard à sa nature même, constituerait une violation des lois en vigueur.
D'une part, en permettant au Conseil supérieur de l'audiovisuel de refuser une demande de conventionnement pour l'un de ces motifs, le législateur a entendu prévenir toute diffusion par voie audiovisuelle ou radiophonique de contenus comportant un risque grave d'atteinte à l'ordre public, à la liberté d'autrui ou au caractère pluraliste des courants d'expression socioculturels.
D'autre part, les motifs tenant à la « sauvegarde de l'ordre public » et au risque grave d'atteinte aux « intérêts fondamentaux de la Nation », notions habituellement utilisées par le législateur et appliquées par le juge, ne sont entachés d'aucune imprécision. Par ailleurs, en permettant au Conseil supérieur de l'audiovisuel de refuser le conventionnement lorsque la diffusion d'un service « eu égard à sa nature même, constituerait une violation des lois en vigueur », le législateur a voulu éviter que puisse être autorisé un service dont le programme thématique serait par principe illicite ou tendrait à promouvoir une activité illicite.
Il résulte de ce qui précède que le législateur a opéré une conciliation équilibrée entre les exigences constitutionnelles précitées et la liberté d'expression et de communication.
- 4. DROITS ET LIBERTÉS
- 4.16. LIBERTÉ D'EXPRESSION ET DE COMMUNICATION
- 4.16.4. Communication audiovisuelle
4.16.4.6. Sauvegarde de l'ordre public et liberté d'autrui
Les dispositions contestées permettent au Conseil supérieur de l'audiovisuel de refuser de conclure une convention aux fins de diffusion d'un service de radio ou de télévision n'utilisant pas des fréquences assignées par ce conseil si la diffusion de ce service comporte un risque grave d'atteinte à la dignité de la personne humaine, à la liberté et à la propriété d'autrui, au caractère pluraliste de l'expression des courants de pensée et d'opinion, à la protection de l'enfance et de l'adolescence, à la sauvegarde de l'ordre public, aux besoins de la défense nationale ou aux intérêts fondamentaux de la Nation, dont le fonctionnement régulier de ses institutions. Il en est de même lorsque la diffusion dudit service, eu égard à sa nature même, constituerait une violation des lois en vigueur.
D'une part, en permettant au Conseil supérieur de l'audiovisuel de refuser une demande de conventionnement pour l'un de ces motifs, le législateur a entendu prévenir toute diffusion par voie audiovisuelle ou radiophonique de contenus comportant un risque grave d'atteinte à l'ordre public, à la liberté d'autrui ou au caractère pluraliste des courants d'expression socioculturels.
D'autre part, les motifs tenant à la « sauvegarde de l'ordre public » et au risque grave d'atteinte aux « intérêts fondamentaux de la Nation », notions habituellement utilisées par le législateur et appliquées par le juge, ne sont entachés d'aucune imprécision. Par ailleurs, en permettant au Conseil supérieur de l'audiovisuel de refuser le conventionnement lorsque la diffusion d'un service « eu égard à sa nature même, constituerait une violation des lois en vigueur », le législateur a voulu éviter que puisse être autorisé un service dont le programme thématique serait par principe illicite ou tendrait à promouvoir une activité illicite.
Il résulte de ce qui précède que le législateur a opéré une conciliation équilibrée entre les exigences constitutionnelles précitées et la liberté d'expression et de communication.
Les dispositions contestées permettent au Conseil supérieur de l'audiovisuel, à l'égard des services de radio ou de télévision distribués par les réseaux n'utilisant pas des fréquences assignées par ce Conseil et dont les obligations particulières sont définies dans une convention conclue avec ce dernier, de résilier unilatéralement une telle convention, lorsqu'elle a été conclue avec une personne morale contrôlée par un État étranger ou placée sous l'influence de cet État, au motif que le service de radio ou de télévision porte atteinte aux intérêts fondamentaux de la Nation, « dont le fonctionnement régulier de ses institutions, notamment par la diffusion de fausses informations ». D'une part, ces dispositions visent à sanctionner les atteintes aux intérêts fondamentaux de la Nation commises, par une personne contrôlée ou influencée par un État étranger, au moyen d'un service de radio ou de télévision, notamment par la diffusion de fausses informations. Ce faisant, ces dispositions mettent en œuvre les exigences constitutionnelles inhérentes à la sauvegarde des intérêts fondamentaux de la Nation. D'autre part, la notion de fausse information, qui doit s'entendre comme visant des allégations ou imputations inexactes ou trompeuses d'un fait telles que définies au paragraphe 21 de la décision du Conseil constitutionnel, ne crée pas d'incertitude sur la licéité des comportements susceptibles de tomber sous le coup de la sanction contestée. Il en va de même de la notion d'atteinte au fonctionnement régulier des institutions, qui ne revêt aucun caractère équivoque. Rejet du grief tiré de la méconnaissance de la liberté d'expression et de communication.
Les dispositions contestées permettent au Conseil supérieur de l'audiovisuel de refuser de conclure une convention aux fins de diffusion d'un service de radio ou de télévision n'utilisant pas des fréquences assignées par ce conseil si la diffusion de ce service comporte un risque grave d'atteinte à la dignité de la personne humaine, à la liberté et à la propriété d'autrui, au caractère pluraliste de l'expression des courants de pensée et d'opinion, à la protection de l'enfance et de l'adolescence, à la sauvegarde de l'ordre public, aux besoins de la défense nationale ou aux intérêts fondamentaux de la Nation, dont le fonctionnement régulier de ses institutions. Il en est de même lorsque la diffusion dudit service, eu égard à sa nature même, constituerait une violation des lois en vigueur.
D'une part, en permettant au Conseil supérieur de l'audiovisuel de refuser une demande de conventionnement pour l'un de ces motifs, le législateur a entendu prévenir toute diffusion par voie audiovisuelle ou radiophonique de contenus comportant un risque grave d'atteinte à l'ordre public, à la liberté d'autrui ou au caractère pluraliste des courants d'expression socioculturels.
D'autre part, les motifs tenant à la « sauvegarde de l'ordre public » et au risque grave d'atteinte aux « intérêts fondamentaux de la Nation », notions habituellement utilisées par le législateur et appliquées par le juge, ne sont entachés d'aucune imprécision. Par ailleurs, en permettant au Conseil supérieur de l'audiovisuel de refuser le conventionnement lorsque la diffusion d'un service « eu égard à sa nature même, constituerait une violation des lois en vigueur », le législateur a voulu éviter que puisse être autorisé un service dont le programme thématique serait par principe illicite ou tendrait à promouvoir une activité illicite.
Il résulte de ce qui précède que le législateur a opéré une conciliation équilibrée entre les exigences constitutionnelles précitées et la liberté d'expression et de communication.
Le 2° du paragraphe I de l'article 10 de la loi relative à la lutte contre la manipulation de l'information insère un deuxième alinéa dans l'article 42-10 de la loi du 30 septembre 1986 permettant au président du Conseil supérieur de l'audiovisuel de saisir le juge afin qu'il ordonne la cessation de la diffusion ou de la distribution, par un opérateur de réseaux satellitaires ou un distributeur de services, d'un service de communication audiovisuelle relevant de la compétence de la France et contrôlé par un État étranger ou placé sous son influence, si ce service porte atteinte aux intérêts fondamentaux de la Nation, « dont le fonctionnement régulier de ses institutions, notamment par la diffusion de fausses informations ». Ces dispositions précisent que, pour apprécier cette atteinte, le juge peut tenir compte des contenus édités, sur d'autres services de communication au public par voie électronique, par l'éditeur du service en cause, ses filiales, la personne morale qui le contrôle ou les filiales de cette dernière.
En premier lieu, les dispositions contestées visent à prévenir et à faire cesser les atteintes aux intérêts fondamentaux de la Nation commises par un service de communication audiovisuelle contrôlé ou influencé par un État étranger, notamment par la diffusion de fausses informations. Ce faisant, ces dispositions mettent en œuvre les exigences constitutionnelles inhérentes à la sauvegarde des intérêts fondamentaux de la Nation. En deuxième lieu, la notion de fausse information doit s'entendre comme visant des allégations ou imputations inexactes ou trompeuses d'un fait telles que définies au paragraphe 21 de la décision du Conseil constitutionnel. La notion de personne morale « placée sous l'influence » d'un État étranger s'entend ainsi qu'il a été précisé au paragraphe 42 de cette même décision. Ces notions ne créent pas d'incertitude sur les conditions de recours à la procédure contestée. En troisième lieu, la mesure de cessation est prononcée par le président de la section du contentieux du Conseil d'État selon la procédure de référé prévue à l'article 42-10 de la loi du 30 septembre 1986. En dernier lieu, si, pour apprécier la gravité de l'atteinte portée par l'éditeur du service en cause aux intérêts fondamentaux de la Nation, le juge peut tenir compte, le cas échéant, des contenus que celui-ci, ses filiales, la personne morale qui le contrôle ou les filiales de cette dernière éditent sur d'autres services de communication au public par voie électronique, la mesure de cessation suppose qu'il soit établi que l'éditeur du service ait lui-même commis un manquement. Par conséquent, le grief tiré de la méconnaissance de la liberté d'expression et de communication est écarté.
- 4. DROITS ET LIBERTÉS
- 4.16. LIBERTÉ D'EXPRESSION ET DE COMMUNICATION
- 4.16.5. Communication électronique
4.16.5.6. Sauvegarde de l'ordre public et liberté d'autrui
L'article 11 de la loi relative à la lutte contre la manipulation de l'information met à la charge des opérateurs de plateforme en ligne visés à l'article L. 163-1 du code électoral des mesures en vue de lutter contre la diffusion de fausses informations susceptibles de troubler l'ordre public ou d'altérer la sincérité du scrutin. Ils doivent mettre en place un dispositif permettant à leurs usagers de signaler de telles informations. Ils doivent également mettre en œuvre des mesures complémentaires pouvant notamment porter sur la transparence des algorithmes ou la lutte contre les comptes propageant massivement de fausses informations.
En premier lieu, en adoptant les dispositions contestées, le législateur a entendu prévenir les atteintes à l'ordre public et assurer la clarté du débat électoral et le respect du principe de sincérité du scrutin. En deuxième lieu, la notion de fausse information doit s'entendre comme visant des allégations ou imputations inexactes ou trompeuses d'un fait telles que définies au paragraphe 21 de la décision du Conseil constitutionnel. Elle ne crée pas d'incertitude sur la portée des obligations instituées par les dispositions contestées. En dernier lieu, au nombre des mesures susceptibles d'être mises en œuvre pour lutter contre la diffusion de fausses informations comptent des mesures d'information, de transparence ou de signalement des contenus litigieux qui ne sont pas susceptibles en elles-mêmes de porter atteinte à la liberté d'expression et de communication. Il appartiendra, en tout état de cause, au juge éventuellement saisi d'un litige sur les autres mesures complémentaires susceptibles d'être adoptées à cette même fin, notamment celles visant à lutter contre les comptes propageant massivement de fausses informations, d'examiner, dans chaque cas, si elles sont nécessaires, adaptées et proportionnées à l'objectif poursuivi. Par conséquent, le grief tiré de la méconnaissance de la liberté d'expression et de communication est écarté.
- 4. DROITS ET LIBERTÉS
- 4.16. LIBERTÉ D'EXPRESSION ET DE COMMUNICATION
- 4.16.5. Communication électronique
4.16.5.7. Clarté du débat électoral et respect du principe de sincérité du scrutin
L'article 11 de la loi relative à la lutte contre la manipulation de l'information met à la charge des opérateurs de plateforme en ligne visés à l'article L. 163-1 du code électoral des mesures en vue de lutter contre la diffusion de fausses informations susceptibles de troubler l'ordre public ou d'altérer la sincérité du scrutin. Ils doivent mettre en place un dispositif permettant à leurs usagers de signaler de telles informations. Ils doivent également mettre en œuvre des mesures complémentaires pouvant notamment porter sur la transparence des algorithmes ou la lutte contre les comptes propageant massivement de fausses informations.
En premier lieu, en adoptant les dispositions contestées, le législateur a entendu prévenir les atteintes à l'ordre public et assurer la clarté du débat électoral et le respect du principe de sincérité du scrutin. En deuxième lieu, la notion de fausse information doit s'entendre comme visant des allégations ou imputations inexactes ou trompeuses d'un fait telles que définies au paragraphe 21 de la décision du Conseil constitutionnel. Elle ne crée pas d'incertitude sur la portée des obligations instituées par les dispositions contestées. En dernier lieu, au nombre des mesures susceptibles d'être mises en œuvre pour lutter contre la diffusion de fausses informations comptent des mesures d'information, de transparence ou de signalement des contenus litigieux qui ne sont pas susceptibles en elles-mêmes de porter atteinte à la liberté d'expression et de communication. Il appartiendra, en tout état de cause, au juge éventuellement saisi d'un litige sur les autres mesures complémentaires susceptibles d'être adoptées à cette même fin, notamment celles visant à lutter contre les comptes propageant massivement de fausses informations, d'examiner, dans chaque cas, si elles sont nécessaires, adaptées et proportionnées à l'objectif poursuivi. Le grief tiré de la méconnaissance de la liberté d'expression et de communication est écarté.
L'article L. 163-2 du code électoral instaure une procédure de référé permettant d'obtenir, pendant les trois mois précédant une élection générale ou un référendum, la cessation de la diffusion de fausses informations sur les services de communication au public en ligne, lorsqu'elles sont de nature à altérer la sincérité du scrutin.
En premier lieu, en instaurant une procédure de référé pour obtenir la cessation de la diffusion de certaines fausses informations susceptibles de porter atteinte à la sincérité du scrutin, le législateur a entendu lutter contre le risque que les citoyens soient trompés ou manipulés dans l'exercice de leur vote par la diffusion massive de telles informations sur des services de communication au public en ligne. Il a ainsi entendu assurer la clarté du débat électoral et le respect du principe de sincérité du scrutin.
En deuxième lieu, le législateur a limité l'application de cette procédure à la période de campagne électorale qui débute trois mois avant le premier jour du mois précédant des élections générales ou un référendum et s'achève à la date du tour du scrutin où celles-ci sont acquises.
En troisième lieu, la procédure de référé ne concerne que les contenus publiés sur des services de communication au public en ligne. Or, ces services se prêtent plus facilement à des manipulations massives et coordonnées en raison de leur multiplicité et des modalités particulières de diffusion de leurs contenus.
En quatrième lieu, le législateur a strictement délimité les informations pouvant faire l'objet de la procédure de référé contestée. D'une part, cette procédure ne peut viser que des allégations ou imputations inexactes ou trompeuses d'un fait de nature à altérer la sincérité du scrutin à venir. Ces allégations ou imputations ne recouvrent ni les opinions, ni les parodies, ni les inexactitudes partielles ou les simples exagérations. Elles sont celles dont il est possible de démontrer la fausseté de manière objective. D'autre part, seule la diffusion de telles allégations ou imputations répondant à trois conditions cumulatives peut être mise en cause : elle doit être artificielle ou automatisée, massive et délibérée.
Cependant, la liberté d'expression revêt une importance particulière dans le débat politique et au cours des campagnes électorales. Elle garantit à la fois l'information de chacun et la défense de toutes les opinions mais prémunit aussi contre les conséquences des abus commis sur son fondement en permettant d'y répondre et de les dénoncer.
Dès lors, compte tenu des conséquences d'une procédure pouvant avoir pour effet de faire cesser la diffusion de certains contenus d'information, les allégations ou imputations mises en cause ne sauraient, sans que soit méconnue la liberté d'expression et de communication, justifier une telle mesure que si leur caractère inexact ou trompeur est manifeste. Il en est de même pour le risque d'altération de la sincérité du scrutin, qui doit également être manifeste.
En cinquième lieu, si les requérants dénoncent le risque d'instrumentalisation de la procédure, une telle éventualité ne saurait suffire à entacher celle-ci d'inconstitutionnalité.
En dernier lieu, en permettant au juge des référés de prescrire toutes les mesures proportionnées et nécessaires pour faire cesser la diffusion des contenus fautifs, le législateur lui a imposé de prononcer celles qui sont les moins attentatoires à la liberté d'expression et de communication.
Il résulte de tout ce qui précède, que, sous les réserves énoncées au quatrième lieu, l'article L. 163-2 du code électoral, qui n'est pas entaché d'incompétence négative, ne porte pas à la liberté d'expression et de communication une atteinte qui ne serait pas nécessaire, adaptée et proportionnée.
- 4. DROITS ET LIBERTÉS
- 4.21. LIBERTÉS ÉCONOMIQUES
- 4.21.2. Liberté d'entreprendre
- 4.21.2.5. Conciliation du principe
4.21.2.5.1. Avec l'ordre public
L'article 11 de la loi relative à la manipulation de l'information met à la charge des opérateurs de plateforme en ligne visés à l'article L. 163-1 du code électoral des mesures en vue de lutter contre la diffusion de fausses informations susceptibles de troubler l'ordre public ou d'altérer la sincérité du scrutin. Ils doivent mettre en place un dispositif permettant à leurs usagers de signaler de telles informations. Ils doivent également mettre en œuvre des mesures complémentaires pouvant notamment porter sur la transparence des algorithmes ou la lutte contre les comptes propageant massivement de fausses informations. Les dispositions contestées se bornent à imposer aux opérateurs de plateforme en ligne, d'une part, de mettre en œuvre, selon les modalités qu'ils déterminent, un dispositif accessible et visible permettant aux utilisateurs de signaler des fausses informations, ainsi que des mesures complémentaires telles que la transparence de leurs algorithmes ou la lutte contre les comptes propageant massivement de fausses informations. Elles leur imposent, d'autre part, de rendre publiques ces mesures ainsi que les moyens qui y sont consacrés. En adoptant ces dispositions, le législateur n'a pas porté à la liberté d'entreprendre une atteinte disproportionnée au regard des objectifs mentionnés au paragraphe 85 de la décision du Conseil constitutionnel (c'est-à-dire prévenir les atteintes à l'ordre public et assurer la clarté du débat électoral et le respect du principe de sincérité du scrutin). Le grief tiré de la méconnaissance de la liberté d'entreprendre est écarté.
- 4. DROITS ET LIBERTÉS
- 4.21. LIBERTÉS ÉCONOMIQUES
- 4.21.2. Liberté d'entreprendre
- 4.21.2.5. Conciliation du principe
4.21.2.5.2. Avec l'intérêt général
L'obligation de transparence imposée aux opérateurs de plateforme en ligne par les articles L. 112 et L. 163-1 du code électoral est limitée au temps de la campagne électorale et ne concerne que ceux dont l'activité dépasse un certain seuil. Elle se borne à leur imposer de délivrer une information loyale, claire et transparente sur les personnes dont ils ont promu, contre rémunération, certains contenus d'information en lien avec la campagne électorale. Elle vise à fournir aux citoyens les moyens d'apprécier la valeur ou la portée de l'information ainsi promue et contribue par là-même à la clarté du débat électoral. Compte tenu de l'objectif d'intérêt général poursuivi et du caractère limité de l'obligation imposée aux opérateurs de plateforme en ligne, les dispositions contestées ne portent pas une atteinte disproportionnée à la liberté d'entreprendre.
- 4. DROITS ET LIBERTÉS
- 4.21. LIBERTÉS ÉCONOMIQUES
- 4.21.2. Liberté d'entreprendre
- 4.21.2.5. Conciliation du principe
4.21.2.5.4. Avec des règles, principes ou objectifs de valeur constitutionnelle
L'article 11 de la loi relative à la lutte contre la manipulation de l'information met à la charge des opérateurs de plateforme en ligne visés à l'article L. 163-1 du code électoral des mesures en vue de lutter contre la diffusion de fausses informations susceptibles de troubler l'ordre public ou d'altérer la sincérité du scrutin. Ils doivent mettre en place un dispositif permettant à leurs usagers de signaler de telles informations. Ils doivent également mettre en œuvre des mesures complémentaires pouvant notamment porter sur la transparence des algorithmes ou la lutte contre les comptes propageant massivement de fausses informations.
Les dispositions contestées se bornent à imposer aux opérateurs de plateforme en ligne, d'une part, de mettre en œuvre, selon les modalités qu'ils déterminent, un dispositif accessible et visible permettant aux utilisateurs de signaler des fausses informations, ainsi que des mesures complémentaires telles que la transparence de leurs algorithmes ou la lutte contre les comptes propageant massivement de fausses informations. Elles leur imposent, d'autre part, de rendre publiques ces mesures ainsi que les moyens qui y sont consacrés. En adoptant ces dispositions, le législateur n'a pas porté à la liberté d'entreprendre une atteinte disproportionnée au regard des objectifs mentionnés au paragraphe 85 de la décision du Conseil constitutionnel (c'est-à-dire prévenir les atteintes à l'ordre public et assurer laclarté du débat électoral et le respect du principe de sincérité du scrutin). Le grief tiré de la méconnaissance de la liberté d'entreprendre est écarté.
- 4. DROITS ET LIBERTÉS
- 4.23. PRINCIPES DE DROIT PÉNAL ET DE PROCÉDURE PÉNALE
- 4.23.1. Champ d'application des principes de l'article 8 de la Déclaration de 1789
- 4.23.1.2. Mesures n'ayant pas le caractère d'une punition
4.23.1.2.4. Autres mesures n'ayant pas le caractère d'une punition
Les dispositions contestées permettent au Conseil supérieur de l'audiovisuel de refuser de conclure une convention aux fins de diffusion d'un service de radio ou de télévision n'utilisant pas des fréquences assignées par ce conseil si la diffusion de ce service comporte un risque grave d'atteinte à la dignité de la personne humaine, à la liberté et à la propriété d'autrui, au caractère pluraliste de l'expression des courants de pensée et d'opinion, à la protection de l'enfance et de l'adolescence, à la sauvegarde de l'ordre public, aux besoins de la défense nationale ou aux intérêts fondamentaux de la Nation, dont le fonctionnement régulier de ses institutions. Le refus de conventionnement contesté ne constituant pas une sanction ayant le caractère d'une punition, les griefs tirés de la méconnaissance du principe de légalité des délits et des peines et d'individualisation des peines ne peuvent qu'être écartés.
Le 2° du paragraphe I de l'article 10 de la loi relative à la lutte contre la manipulation de l'information insère un deuxième alinéa dans l'article 42-10 de la loi du 30 septembre 1986 permettant au président du Conseil supérieur de l'audiovisuel de saisir le juge afin qu'il ordonne la cessation de la diffusion ou de la distribution, par un opérateur de réseaux satellitaires ou un distributeur de services, d'un service de communication audiovisuelle relevant de la compétence de la France et contrôlé par un État étranger ou placé sous son influence, si ce service porte atteinte aux intérêts fondamentaux de la Nation, « dont le fonctionnement régulier de ses institutions, notamment par la diffusion de fausses informations ». Ces dispositions précisent que, pour apprécier cette atteinte, le juge peut tenir compte des contenus édités, sur d'autres services de communication au public par voie électronique, par l'éditeur du service en cause, ses filiales, la personne morale qui le contrôle ou les filiales de cette dernière.
Les dispositions contestées n'instituent pas une sanction ayant le caractère d'une punition. Par conséquent, le grief tiré de la méconnaissance du principe de légalité des délits et des peines est inopérant.
- 4. DROITS ET LIBERTÉS
- 4.23. PRINCIPES DE DROIT PÉNAL ET DE PROCÉDURE PÉNALE
- 4.23.2. Principe de la légalité des délits et des peines
- 4.23.2.1. Compétence du législateur
- 4.23.2.1.2. Applications
4.23.2.1.2.1. Absence de méconnaissance de la compétence du législateur
Le 2° du paragraphe I de l'article 10 de la loi relative à la lutte contre la manipulation de l'information insère un deuxième alinéa dans l'article 42-10 de la loi du 30 septembre 1986 permettant au président du Conseil supérieur de l'audiovisuel de saisir le juge afin qu'il ordonne la cessation de la diffusion ou de la distribution, par un opérateur de réseaux satellitaires ou un distributeur de services, d'un service de communication audiovisuelle relevant de la compétence de la France et contrôlé par un État étranger ou placé sous son influence, si ce service porte atteinte aux intérêts fondamentaux de la Nation, « dont le fonctionnement régulier de ses institutions, notamment par la diffusion de fausses informations ». Ces dispositions précisent que, pour apprécier cette atteinte, le juge peut tenir compte des contenus édités, sur d'autres services de communication au public par voie électronique, par l'éditeur du service en cause, ses filiales, la personne morale qui le contrôle ou les filiales de cette dernière.
Les dispositions contestées n'instituent pas une sanction ayant le caractère d'une punition. Par conséquent, les griefs tirés de la méconnaissance du principe de légalité des délits et des peines et de celui selon lequel nul n'est punissable que de son propre fait sont inopérants.
Les obligations de transparence imposées aux opérateurs de plateforme en ligne par les articles L. 112 et L. 163-1 du code électoral ne le sont que pendant la période de trois mois précédant le premier jour du mois d'élections générales ou d'un référendum et jusqu'à la date du scrutin et seulement au regard de l'intérêt général attaché à l'information éclairée des citoyens en période électorale et à la sincérité du scrutin. Il en résulte que les contenus d'information se rattachant à un débat d'intérêt général visés par les dispositions contestées sont ceux qui présentent un lien avec la campagne électorale. La référence à cette notion ne méconnaît donc pas le principe de légalité des délits et des peines.
- 4. DROITS ET LIBERTÉS
- 4.23. PRINCIPES DE DROIT PÉNAL ET DE PROCÉDURE PÉNALE
- 4.23.7. Responsabilité pénale
4.23.7.1. Principe de responsabilité personnelle
Appliqué en dehors du droit pénal, le principe selon lequel nul n'est punissable que de son propre fait peut faire l'objet d'adaptations, dès lors que celles-ci sont justifiées par la nature de la sanction et par l'objet qu'elle poursuit et qu'elles sont proportionnées à cet objet. En premier lieu, en autorisant le Conseil supérieur de l'audiovisuel, pour fonder sa décision de résiliation d'une convention conclue avec une personne responsable d'un service de radio ou de télévision, à tenir compte des contenus diffusés sur d'autres services que celui objet de la convention en cause ou par d'autres personnes que celle signataire de cette convention, le législateur a entendu permettre que l'atteinte portée aux intérêts fondamentaux de la Nation par le service visé par la procédure de sanction puisse être établie au moyen d'un faisceau d'indices concordants attestant l'existence d'une stratégie impliquant plusieurs sociétés liées entre elles et mise en œuvre par un État étranger. En second lieu, d'une part, les dispositions contestées ne permettent la prise en compte des contenus d'autres services de communication au public par voie électronique que lorsque ces derniers sont édités par une filiale de la société ayant conclu la convention, par la personne morale qui la contrôle ou par les filiales de cette dernière. Ces sociétés partagent de ce fait une communauté d'intérêts de nature à faire présumer une concertation d'action entre elles. D'autre part, ces dispositions excluent que la décision de résiliation puisse alors être fondée sur ces seuls contenus. Il résulte de ce qui précède que la seconde phrase de l'article 42-6 de la loi du 30 septembre 1986, ne méconnaît pas, compte tenu des stratégies susceptibles d'être mises en œuvre par des États étrangers, le principe selon lequel nul n'est punissable que de son propre fait.
Le 2° du paragraphe I de l'article 10 de la loi relative à la lutte contre la manipulation de l'information insère un deuxième alinéa dans l'article 42-10 de la loi du 30 septembre 1986 permettant au président du Conseil supérieur de l'audiovisuel de saisir le juge afin qu'il ordonne la cessation de la diffusion ou de la distribution, par un opérateur de réseaux satellitaires ou un distributeur de services, d'un service de communication audiovisuelle relevant de la compétence de la France et contrôlé par un État étranger ou placé sous son influence, si ce service porte atteinte aux intérêts fondamentaux de la Nation, « dont le fonctionnement régulier de ses institutions, notamment par la diffusion de fausses informations ». Ces dispositions précisent que, pour apprécier cette atteinte, le juge peut tenir compte des contenus édités, sur d'autres services de communication au public par voie électronique, par l'éditeur du service en cause, ses filiales, la personne morale qui le contrôle ou les filiales de cette dernière.
Les dispositions contestées n'instituent pas une sanction ayant le caractère d'une punition. Par conséquent, le grief tiré de la méconnaissance du principe selon lequel nul n'est punissable que de son propre fait est inopérant.
- 4. DROITS ET LIBERTÉS
- 4.23. PRINCIPES DE DROIT PÉNAL ET DE PROCÉDURE PÉNALE
- 4.23.9. Respect des droits de la défense, droit à un procès équitable et droit à un recours juridictionnel effectif en matière pénale
- 4.23.9.4. Sanctions administratives (voir également Titre 15 Autorités indépendantes)
4.23.9.4.1. Dispositions ne méconnaissant pas le respect des droits de la défense
Les dispositions contestées permettent au Conseil supérieur de l'audiovisuel, à l'égard des services de radio ou de télévision distribués par les réseaux n'utilisant pas des fréquences assignées par ce Conseil et dont les obligations particulières sont définies dans une convention conclue avec ce dernier, de résilier unilatéralement une telle convention, après mise en demeure, lorsqu'elle a été conclue avec une personne morale contrôlée par un État étranger ou placée sous l'influence de cet État, au motif que le service de radio ou de télévision porte atteinte aux intérêts fondamentaux de la Nation. D'une part, en prévoyant que le Conseil supérieur de l'audiovisuel « peut, après mise en demeure, prononcer la sanction de résiliation unilatérale de la convention », le législateur a entendu qu'une telle sanction ne puisse être prononcée que si la personne faisant l'objet de la mise en demeure ne s'est pas conformée à celle-ci. D'autre part, cette sanction est prononcée au terme de la procédure contradictoire définie à l'article 42-7 de la loi du 30 septembre 1986, modifié en ce sens par l'article 9 de la loi déférée. Enfin, la résiliation de la convention peut être contestée devant le juge de l'excès de pouvoir. Rejet des griefs tirés de la méconnaissance de la Déclaration de 1789.
- 5. ÉGALITÉ
- 5.1. ÉGALITÉ DEVANT LA LOI
- 5.1.4. Respect du principe d'égalité : différence de traitement justifiée par une différence de situation
- 5.1.4.4. Droit de la communication
5.1.4.4.3. Bénéficiaires des autorisations en matière de communication audiovisuelle
Les dispositions contestées traitent différemment les personnes morales contrôlées par un État étranger ou placées sous son influence et les autres personnes morales, dès lors qu'elles permettent au Conseil supérieur de l'audiovisuel de refuser de conclure avec les premières une convention en prenant en compte des contenus édités sur d'autres services de communication électronique au public par ces personnes ou par des sociétés qui leur sont liées.
En adoptant ces dispositions, le législateur a voulu faciliter la prévention d'atteintes à l'ordre public résultant de la diffusion d'un service de radio ou de télévision contrôlé ou placé sous l'influence d'un État étranger. Il a ainsi pris en compte la gravité particulière d'une tentative de déstabilisation émanant d'un média contrôlé directement ou indirectement par une puissance étrangère. Le grief tiré de l'atteinte au principe d'égalité devant la loi doit en conséquence être écarté.
Pour les mêmes motifs, le même grief est écarté s'agissant de dispositions permettant au Conseil supérieur de l'audiovisuel ou à son président de : suspendre la diffusion d'un service de radio ou de télévision ayant fait l'objet d'une convention conclue avec une personne morale contrôlée par un État étranger ou placée sous l'influence de cet État en cas de diffusion de fausses informations en période électorale ; résilier unilatéralement une convention conclue avec une personne morale contrôlée par un État étranger ou placée sous l'influence de cet État, au motif que le service de radio ou de télévision porte atteinte aux intérêts fondamentaux de la Nation ; saisir le juge afin qu'il ordonne la cessation de la diffusion ou de la distribution, par un opérateur de réseaux satellitaires ou un distributeur de services, d'un service de communication audiovisuelle relevant de la compétence de la France et contrôlé par un État étranger ou placé sous l'influence de cet État, si ce service porte atteinte aux intérêts fondamentaux de la Nation.
- 11. CONSEIL CONSTITUTIONNEL ET CONTENTIEUX DES NORMES
- 11.5. GRIEFS (contrôle a priori des lois - article 61 de la Constitution)
- 11.5.2. Griefs inopérants, manquant en fait, surabondants ou mal dirigés
11.5.2.1. Griefs inopérants (exemples)
Si les requérants dénoncent le risque d'instrumentalisation de la procédure de référé aux fins de cessation de diffusion de fausses information de nature à porter atteinte à la sincérité du scrutin, une telle éventualité ne saurait suffire à entacher celle-ci d'inconstitutionnalité.
- 15. AUTORITÉS INDÉPENDANTES
- 15.3. MISSIONS ET POUVOIRS
- 15.3.3. Pouvoir de sanction
- 15.3.3.4. Garanties procédurales
- 15.3.3.4.1. Mise en demeure
15.3.3.4.1.1. Conseil supérieur de l'audiovisuel
En prévoyant que le Conseil supérieur de l'audiovisuel « peut, après mise en demeure, prononcer la sanction de résiliation unilatérale de la convention » contestée, le législateur a entendu qu'une telle sanction ne puisse être prononcée que si la personne faisant l'objet de la mise en demeure ne s'est pas conformée à celle-ci. Rejet des griefs tirés de la méconnaissance de l'article 16 de la Déclaration de 1789.
- 15. AUTORITÉS INDÉPENDANTES
- 15.3. MISSIONS ET POUVOIRS
- 15.3.3. Pouvoir de sanction
- 15.3.3.5. Droit au recours contre les sanctions
15.3.3.5.2. Conseil supérieur de l'audiovisuel
Les dispositions contestées permettent au Conseil supérieur de l'audiovisuel, à l'égard des services de radio ou de télévision distribués par les réseaux n'utilisant pas des fréquences assignées par ce Conseil et dont les obligations particulières sont définies dans une convention conclue avec ce dernier, de résilier unilatéralement une telle convention, après mise en demeure, lorsqu'elle a été conclue avec une personne morale contrôlée par un État étranger ou placée sous l'influence de cet État, au motif que le service de radio ou de télévision porte atteinte aux intérêts fondamentaux de la Nation. La résiliation de la convention peut être contestée devant le juge de l'excès de pouvoir. Rejet des griefs tirés de la méconnaissance de l'article 16 de la Déclaration de 1789.
- 16. RÉSERVES D'INTERPRÉTATION
- 16.4. DROIT ÉLECTORAL
- 16.4.10. Code électoral
16.4.10.1. Article L. 163-2
Compte tenu des conséquences d'une procédure pouvant avoir pour effet de faire cesser la diffusion de certains contenus d'information dénoncés comme de fausses informations de nature à porter atteinte à la sincérité du scrutin, les allégations ou imputations mises en cause à ce titre ne sauraient, sans que soit méconnue la liberté d'expression et de communication, justifier une telle mesure que si leur caractère inexact ou trompeur est manifeste. Il en est de même pour le risque d'altération de la sincérité du scrutin, qui doit également être manifeste.