Entscheidung

Entscheidung Nr. 2011-223 QPC vom 17. Februar 2012

Rechtsanwaltskammer von Bastia [Polizeigewahrsam bei Terrorismusverdacht: Wahl des Anwalts]

Der Verfassungsrat ist am 23. Dezember 2011 gemäß den von Artikel 61-1 der Verfassung vorgesehenen Voraussetzungen vom Staatsrat (Beschluss Nr. 354200 vom 23. Dezember 2011) bezüglich einer von der Rechtsanwaltskammer von Bastia erhobenen vorrangigen Frage zur Verfassungsmäßigkeit angerufen worden, welche die Frage der Vereinbarkeit von Artikel 706-88-2 der Strafprozessordnung in der Fassung des Gesetzes Nr. 2011-392 vom 14. April 2011 über den Polizeigewahrsam mit den von der Verfassung verbürgten Rechten und Freiheiten zum Gegenstand hat.

DER VERFASSUNGSRAT,

Unter Bezugnahme auf die Verfassung;

Unter Bezugnahme auf die geänderte gesetzesvertretende Verordnung Nr. 58-1067 vom 7. November 1958, Verfassungsergänzungsgesetz über den Verfassungsrat;

Unter Bezugnahme auf die Strafprozessordnung;

Unter Bezugnahme auf das Strafgesetzbuch;

Unter Bezugnahme auf Gesetz Nr. 2011-392 vom 14. April 2011 über den Polizeigewahrsam;

Unter Bezugnahme auf die Geschäftsordnung vom 4. Februar 2010 über das Verfahren vor dem Verfassungsrat bei vorrangigen Fragen zur Verfassungsmäßigkeit;

Unter Bezugnahme auf die für die Antragstellerin von Herrn RA Patrice Spinosi, beim Staatsrat und beim Kassationsgerichtshof zugelassener Anwalt, eingereichten Stellungnahmen, eingetragen am 16. Januar und am 31. Januar 2012;

Unter Bezugnahme auf die Stellungnahme des Premierministers, eingetragen am 16. Januar 2012;

Unter Bezugnahme auf die von der als Nebenintervenienten auftretenden Rechtsanwaltskanzlei Masse-Dessen und Thouvenin im Namen des Berufsverbandes der Rechtsanwälte Frankreichs eingereichte Stellungnahme, eingetragen am 13. Januar 2012;

Unter Bezugnahme auf die vom Nebenintervenienten Herrn Philippe K. eingereichte Stellungnahme, eingetragen am 13. Januar 2012;

Unter Bezugnahme auf die zu den Verfahrensakten gegebenen Unterlagen;

Nachdem Herr RA Patrice Spinosi für die Antragstellerin, Frau RAin Hélène Masse-Dessen im Namen des als Nebenintervenienten auftretenden Berufsverbandes, sowie Herr Xavier Pottier, Beauftragter des Premierministers, im Rahmen der mündlichen Verhandlung vom 7. Februar 2012 gehört worden sind;

Nachdem der Berichterstatter gehört worden ist;

  1. In Erwägung dessen, dass der Artikel 706-88-2 der Strafprozessordnung bestimmt: „Wurde die betroffene Person wegen des Verdachts einer der in Punkt 11o von Artikel 706-73 genannten Straftaten vorläufig festgenommen, kann der zuständige Haftrichter - wenn er vom Oberstaatsanwalt auf Antrag des zuständigen höheren Kriminalbeamten angerufen wird - oder der Ermittlungsrichter, wenn der Polizeigewahrsam im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens erfolgt, verfügen, dass der vorläufig Festgenommene den Beistand eines Rechtsanwaltes erhalten soll, der vom Präsidenten der Rechtsanwaltskammer bestellt und unter den Rechtsanwälten ausgewählt wird, die auf einer vom Dachverband der Anwaltskammern auf Vorschlag des Vorstands jeder Anwaltskammer aufgestellten Liste der dazu befugten Rechtsanwälte eingetragen sind.
    „Näheres regelt ein Dekret nach Stellungnahme des Staatsrates“;

  2. In Erwägung dessen, dass der Antragsteller behauptet, diese Vorschrift verletze die Rechte der Verteidigung sowie den Grundsatz der Gleichheit aller vor der Justiz, da sie dem Haftrichter beziehungsweise dem Ermittlungsrichter erlaubt, von Amts wegen einen Rechtsanwalt als Beistand eines wegen des Verdachts einer von Punkt 11o von Artikel 706-73 der Strafprozessordnung genannten Straftat vorläufig Festgenommenen zu bestellen, und sie darüber hinaus keine objektiven und zweckmäßigen Kriterien für den Eingriff in die Freiheit der Anwaltswahl festlegt;

  3. In Erwägung dessen, dass Artikel 61-1 der Verfassung bestimmt: „Wird bei einem vor Gericht anhängigen Rechtsstreit vorgebracht, eine gesetzliche Bestimmung verletze die von der Verfassung garantierten Rechte und Freiheiten, kann nach Vorlage durch den Staatsrat oder den Kassationsgerichtshof der Verfassungsrat zu dieser Frage angerufen werden. Der Staatsrat oder der Kassationsgerichtshof äußert sich binnen einer festgelegten Frist“; dass die Behauptung einer Verkennung des Umfangs der Zuständigkeit des Gesetzgebers durch diesen selbst nur dann zur Bekräftigung einer vorrangigen Frage zur Verfassungsmäßigkeit vorgebracht werden kann, wenn eines der Rechte oder eine der Freiheiten, die von der Verfassung garantiert werden, berührt ist;

  4. In Erwägung dessen, dass der Gesetzgeber aufgrund von Artikel 34 der Verfassung gehalten ist, den Anwendungsbereich des Strafrechts selbst festzulegen; dass dies auch bezüglich des Strafprozessrechts geboten ist, insbesondere um jede nicht notwendige Härte bei der Ermittlung von Straftätern zu vermeiden;

  5. In Erwägung dessen, dass es dem Gesetzgeber obliegt, einerseits die Verhinderung von Angriffen auf die öffentliche Sicherheit und Ordnung, insbesondere auf Menschen und Vermögenswerte, sowie die Fahndung nach Straftätern - beides unerlässlich zum Schutz verfassungsrechtlicher Rechte und Grundsätze - und andererseits den Schutz der von der Verfassung verbürgten Rechte und Freiheiten miteinander in Einklang zu bringen; dass zu letzteren die von Artikel 16 der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 gebotene Einhaltung der Rechte der Verteidigung zählt;

  6. In Erwägung dessen, dass die angegriffene Vorschrift für die Dauer eines Polizeigewahrsams wegen eines als terroristische Handlung qualifizierten und von den Artikeln 421-1 bis 421-6 des Strafgesetzbuches geahndeten Verbrechens oder Vergehens eine Einschränkung der Freiheit der Wahl eines Rechtsanwalts erlaubt; dass der Gesetzgeber damit der Schwierigkeit und der Schwere dieser Art von Verbrechen und Vergehen, sowie der Notwendigkeit, in derartigen Fällen besondere Vorschriften für den Schutz der Ermittlungsergebnisse vorzusehen, Rechnung tragen wollte;

  7. In Erwägung dessen, dass die Freiheit eines Verdächtigen, seinen Rechtsanwalt zu bestimmen, während der Dauer seines Polizeigewahrsams zwar ausnahmsweise zeitweilig ausgesetzt werden kann, um die Fahndung nach Personen, die als terroristisch eingestufte Verbrechen oder Vergehen begangen haben, nicht zu gefährden oder um die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten, der Gesetzgeber dabei jedoch die Voraussetzungen und Modalitäten für einen derartigen Eingriff in die Rechte der Verteidigung festzulegen hat; dass die angegriffene Vorschrift sich lediglich darauf beschränkt, bezüglich einer bestimmten Art von Straftaten vorzusehen, dass der Richter verfügen kann, dass der vorläufig Festgenommene den Beistand eines Rechtsanwaltes erhalten soll, der vom Präsidenten der Rechtsanwaltskammer bestellt und unter den Rechtsanwälten ausgewählt wird, die auf einer vom Dachverband der Anwaltskammern auf Vorschlag des Vorstands jeder Anwaltskammer aufgestellten Liste der dazu befugten Rechtsanwälte eingetragen sind; dass die angegriffene Bestimmung weder die Begründung eines solchen Beschlusses vorschreibt, noch die besonderen Umstände eines Ermittlungsverfahrens und die Gründe definiert, die einen solchen Eingriff in die Rechte der Verteidigung rechtfertigen sollen; dass der Gesetzgeber, indem er die angegriffene Bestimmung erließ, ohne dabei die Befugnis des Richters einzugrenzen, dem vorläufig Festgenommenen das Recht auf die freie Wahl eines Rechtsanwalts zu entziehen, den Umfang seiner eigenen Zuständigkeit in einer Art und Weise verkannt hat, welche die Rechte der Verteidigung verletzt; dass der Artikel 706-88-2 der Strafprozessordnung daher für verfassungswidrig erklärt werden muss;

  8. In Erwägung dessen, dass Artikel 62 Absatz 2 der Verfassung bestimmt: „Eine gemäß Artikel 61-1 für verfassungswidrig erklärte Bestimmung ist ab der Veröffentlichung der Entscheidung des Verfassungsrates oder zu einem in dieser Entscheidung festgesetzten späteren Zeitpunkt aufgehoben. Der Verfassungsrat bestimmt die Bedingungen und Grenzen einer möglichen Anfechtung der Folgen der betreffenden Bestimmung“; dass wenngleich grundsätzlich die Partei, welche die vorrangige Frage zur Verfassungsmäßigkeit erhoben hat, einen Vorteil aus der Verfassungswidrigkeitserklärung erlangen soll und die für verfassungswidrig erklärte Bestimmung in zum Zeitpunkt der Entscheidung des Verfassungsrates anhängigen Gerichtsverfahren nicht mehr angewendet werden darf, so behält die Vorschrift des Artikels 62 der Verfassung dem Verfassungsrat vor, den Zeitpunkt festzulegen, an dem die Aufhebung der verfassungswidrigen Norm eintritt, und zu bestimmen, ob und auf welche Art und Weise Rechtsfolgen angefochten werden können, die vor der Verfassungswidrigkeitserklärung auf der Grundlage der verfassungswidrigen Vorschrift eingetreten sind;

  9. In Erwägung dessen, dass die Aufhebung des Artikels 706-88-2 der Strafprozessordnung mit der Veröffentlichung der vorliegenden Entscheidung wirksam wird; dass diese Aufhebung gegenüber jedem ab diesem Zeitpunkt durchgeführten Polizeigewahrsam wirksam ist,

ENTSCHEIDET:

Artikel 1 - Der Artikel 706-88-2 der Strafprozessordnung ist verfassungswidrig.

Artikel 2 - Die in Artikel 1 ausgesprochene Verfassungswidrigkeitserklärung wird ab der Veröffentlichung der vorliegenden Entscheidung gemäß den in der Erwägung Nr. 9 festgelegten Voraussetzungen wirksam.

Artikel 3 - Diese Entscheidung wird im Amtsblatt der Französischen Republik veröffentlicht und gemäß den Vorschriften des Artikels 23-11 der oben genannten gesetzesvertretenden Verordnung vom 7. November 1958 zugestellt.

Beschlossen durch den Verfassungsrat in seiner Sitzung vom 16. Februar 2012, an der teilgenommen haben die Damen und Herren Jean-Louis DEBRÉ, Präsident, Jacques BARROT, Claire BAZY MALAURIE, Guy CANIVET, Michel CHARASSE, Renaud DENOIX de SAINT MARC, Jacqueline de GUILLENCHMIDT, Hubert HAENEL und Pierre STEINMETZ.

Veröffentlicht am 17. Februar 2012.

Les abstracts

  • 3. NORMES LÉGISLATIVES ET RÉGLEMENTAIRES
  • 3.3. ÉTENDUE ET LIMITES DE LA COMPÉTENCE LÉGISLATIVE
  • 3.3.4. Incompétence négative
  • 3.3.4.1. Cas d'incompétence négative
  • 3.3.4.1.1. Droit pénal et procédure pénale
  • 3.3.4.1.1.2. Procédure pénale, contrôle d'identité

Les dispositions de l'article 706-88-2 du code de procédure pénale permettent que la liberté de choisir son avocat soit suspendue pendant la durée d'une garde à vue mise en œuvre pour des crimes et délits constituant des actes de terrorisme prévus par les articles 421-1 à 421-6 du code pénal. Le législateur a ainsi entendu prendre en compte la complexité et la gravité de cette catégorie de crimes et délits ainsi que la nécessité d'entourer, en cette matière, le secret de l'enquête de garanties particulières.
Si la liberté, pour la personne soupçonnée, de choisir son avocat peut, à titre exceptionnel, être différée pendant la durée de sa garde à vue afin de ne pas compromettre la recherche des auteurs de crimes et délits en matière de terrorisme ou de garantir la sécurité des personnes, il incombe au législateur de définir les conditions et les modalités selon lesquelles une telle atteinte aux conditions d'exercice des droits de la défense peut-être mise en œuvre. Les dispositions contestées se bornent à prévoir, pour une catégorie d'infractions, que le juge peut décider que la personne gardée à vue sera assistée par un avocat désigné par le bâtonnier de l'ordre des avocats sur une liste d'avocats habilités établie par le bureau du Conseil national des barreaux sur propositions des conseils de l'ordre de chaque barreau. Elles n'obligent pas à motiver la décision ni ne définissent les circonstances particulières de l'enquête ou de l'instruction et les raisons permettant d'imposer une telle restriction aux droits de la défense. En adoptant les dispositions contestées sans encadrer le pouvoir donné au juge de priver la personne gardée à vue du libre choix de son avocat, le législateur a méconnu l'étendue de sa compétence dans des conditions qui portent atteinte aux droits de la défense. L'article 706-88-2 du code de procédure pénale est contraire à la Constitution.

(2011-223 QPC, 17 Februar 2012, cons. 4, 5, 6, 7, Journal officiel du 18 février 2012, page 2846, texte n° 72)
  • 4. DROITS ET LIBERTÉS
  • 4.1. NOTION DE " DROITS ET LIBERTÉS QUE LA CONSTITUTION GARANTIT " (art. 61-1)
  • 4.1.4. Constitution du 4 octobre 1958
  • 4.1.4.3. Article 34

La méconnaissance par le législateur de sa propre compétence ne peut être invoquée dans le cadre d'une question prioritaire de constitutionnalité que dans le cas où est affecté un droit ou une liberté que la Constitution garantit.

(2011-223 QPC, 17 Februar 2012, cons. 3, Journal officiel du 18 février 2012, page 2846, texte n° 72)
  • 4. DROITS ET LIBERTÉS
  • 4.23. PRINCIPES DE DROIT PÉNAL ET DE PROCÉDURE PÉNALE
  • 4.23.9. Respect des droits de la défense, droit à un procès équitable et droit à un recours juridictionnel effectif en matière pénale
  • 4.23.9.2. Compétence du législateur

Le législateur tient de l'article 34 de la Constitution l'obligation de fixer lui-même le champ d'application de la loi pénale. S'agissant de la procédure pénale, cette exigence s'impose notamment pour éviter une rigueur non nécessaire lors de la recherche des auteurs d'infractions.
Il incombe au législateur d'assurer la conciliation entre, d'une part, la prévention des atteintes à l'ordre public, notamment à la sécurité des personnes et des biens, et la recherche des auteurs d'infractions, toutes deux nécessaires à la sauvegarde de droits et de principes de valeur constitutionnelle, et, d'autre part, l'exercice des libertés constitutionnellement garanties. Au nombre de celles-ci figure le respect des droits de la défense, qui découle de l'article 16 de la Déclaration des droits de l'homme et du citoyen de 1789.

(2011-223 QPC, 17 Februar 2012, cons. 4, 5, Journal officiel du 18 février 2012, page 2846, texte n° 72)
  • 4. DROITS ET LIBERTÉS
  • 4.23. PRINCIPES DE DROIT PÉNAL ET DE PROCÉDURE PÉNALE
  • 4.23.9. Respect des droits de la défense, droit à un procès équitable et droit à un recours juridictionnel effectif en matière pénale
  • 4.23.9.6. Dispositions relevant de la procédure d'enquête et d'instruction
  • 4.23.9.6.2. Garde à vue

Les dispositions de l'article 706-88-2 du code de procédure pénale permettent que la liberté de choisir son avocat soit suspendue pendant la durée d'une garde à vue mise en œuvre pour des crimes et délits constituant des actes de terrorisme prévus par les articles 421-1 à 421-6 du code pénal. Le législateur a ainsi entendu prendre en compte la complexité et la gravité de cette catégorie de crimes et délits ainsi que la nécessité d'entourer, en cette matière, le secret de l'enquête de garanties particulières.
Si la liberté, pour la personne soupçonnée, de choisir son avocat peut, à titre exceptionnel, être différée pendant la durée de sa garde à vue afin de ne pas compromettre la recherche des auteurs de crimes et délits en matière de terrorisme ou de garantir la sécurité des personnes, il incombe au législateur de définir les conditions et les modalités selon lesquelles un telle atteinte aux conditions d'exercice des droits de la défense peut-être mise en œuvre. Les dispositions contestées se bornent à prévoir, pour une catégorie d'infractions, que le juge peut décider que la personne gardée à vue sera assistée par un avocat désigné par le bâtonnier de l'ordre des avocats sur une liste d'avocats habilités établie par le bureau du Conseil national des barreaux sur propositions des conseils de l'ordre de chaque barreau. Elles n'obligent pas à motiver la décision ni ne définissent les circonstances particulières de l'enquête ou de l'instruction et les raisons permettant d'imposer une telle restriction aux droits de la défense. En adoptant les dispositions contestées sans encadrer le pouvoir donné au juge de priver la personne gardée à vue du libre choix de son avocat, le législateur a méconnu l'étendue de sa compétence dans des conditions qui portent atteinte aux droits de la défense. L'article 706-88-2 du code de procédure pénale est contraire à la Constitution.

(2011-223 QPC, 17 Februar 2012, cons. 6, 7, Journal officiel du 18 février 2012, page 2846, texte n° 72)
  • 11. CONSEIL CONSTITUTIONNEL ET CONTENTIEUX DES NORMES
  • 11.8. SENS ET PORTÉE DE LA DÉCISION
  • 11.8.6. Portée des décisions dans le temps
  • 11.8.6.2. Dans le cadre d'un contrôle a posteriori (article 61-1)
  • 11.8.6.2.2. Abrogation
  • 11.8.6.2.2.1. Abrogation à la date de la publication de la décision

Si, en principe, la déclaration d'inconstitutionnalité doit bénéficier à l'auteur de la question prioritaire de constitutionnalité et la disposition déclarée contraire à la Constitution ne peut être appliquée dans les instances en cours à la date de la publication de la décision du Conseil constitutionnel, les dispositions de l'article 62 de la Constitution réservent à ce dernier le pouvoir tant de fixer la date de l'abrogation et reporter dans le temps ses effets que de prévoir la remise en cause des effets que la disposition a produits avant l'intervention de cette déclaration.
L'abrogation de l'article 706-88-2 du code de procédure pénale prend effet à compter de la publication de la présente décision. Elle est applicable à toutes les gardes à vue mises en œuvre à compter de cette date.

(2011-223 QPC, 17 Februar 2012, cons. 8, 9, Journal officiel du 18 février 2012, page 2846, texte n° 72)
  • 11. CONSEIL CONSTITUTIONNEL ET CONTENTIEUX DES NORMES
  • 11.8. SENS ET PORTÉE DE LA DÉCISION
  • 11.8.6. Portée des décisions dans le temps
  • 11.8.6.2. Dans le cadre d'un contrôle a posteriori (article 61-1)
  • 11.8.6.2.4. Effets produits par la disposition abrogée
  • 11.8.6.2.4.1. Maintien des effets

L'abrogation de l'article 706-88-2 du code de procédure pénale prend effet à compter de la publication de la présente décision. Elle est applicable à toutes les gardes à vue mises en œuvre à compter de cette date.

(2011-223 QPC, 17 Februar 2012, cons. 9, Journal officiel du 18 février 2012, page 2846, texte n° 72)
À voir aussi sur le site : Communiqué de presse, Commentaire, Dossier documentaire, Décision de renvoi CE, Références doctrinales, Vidéo de la séance.